CRT-D: langfristiger Überlebensvorteil

Herzinsuffizienz-- Bei ausgewählten Patienten mit Herzinsuffizienz senkt eine kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) additiv zum implantierten Defibrillator (CRT-D) die Mortalität stärker als eine alleinige ICD-Therapie. Dieser Überlebensvorteil bleibt, einer neuen Publikation zufolge, langfristig erhalten.

Von Peter Overbeck Veröffentlicht:

Die 2010 publizierte RAFT-Studie zählt zu den klassischen Studien, die den klinischen Nutzen einer CRT durch biventrikuläre Stimulation bei Herzinsuffizienz belegt haben. Auf dieser Grundlage wird die CRT heute in den Leitlinien für Patienten im Sinusrhythmus mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) ≤ 35 %, QRS-Dauer ≥ 150 ms und Linksschenkelblock-Morphologie trotz optimaler Medikation empfohlen, um Symptome zu verbessern und Morbidität und Mortalität zu reduzieren (Klasse-IA-Empfehlung).

CRT-D versus alleiniger ICD

Im Fokus der RAFT-Studie standen speziell Patientinnen und Patienten (n = 1.798) mit einer LVEF ≤ 30 % und einer QRS-Dauer ≥ 120 ms, bei denen relativ leichte Herzinsuffizienzbeschwerden (zu 80 % NYHA II, zu 20 % NYHA III) bestanden. Sie waren in eine CRT-D- oder eine ICD-Gruppe randomisiert worden. Nach median 40 Monaten war die Inzidenzrate lagen Gesamtmortalität oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz in der CRT-D-Gruppe um 25 % niedriger als in der ICD-Gruppe (33,2 % vs. 40,3 %; p < 0,001). Auch die Gesamtmortalität um 25 % reduziert (20,8 % vs. 26,1 %; p = 0,003). Allerdings war die Rate an Device-bezogenen Komplikationen im CRT-D-Arm der Studie deutlich höher.

Follow-up-Dauer bis zu 14 Jahren

Im Rahmen einer Studienerweiterung sind insgesamt 1.050 RAFT-Teilnehmenden noch im Median 7,7 Jahre nachbeobachtet worden. Bei denjenigen, die bis am Ende der verlängerten Nachbeobachtung noch lebten, waren es 13,9 Jahre. In diesem Follow-up waren in der CRT-D-Gruppe 71,2 % und in der ICD-Gruppe 76,4 % der Patienten gestorben. Die Zeit bis zum Tod schien in der CRT-D-Gruppe länger gewesen zu sein als in der Vergleichsgruppe (acceleration factor: 0,80; p = 0,002). Auch für einen kombinierten sekundären Endpunkt, der aus den Ereignissen Tod, Herztransplantation und Implantation eines linksventrikulären Unterstützungssystems zusammengesetzt war, resultierte bei Raten von 75,4 % vs. 77,7 % ein Unterschied zugunsten der CRT-D-Gruppe (acceleration factor: 0,85, 95%-Konfidenzintervall: 0,74– 0,98). Peter Overbeck

Fazit

Im Langzeit-Follow-up der RAFT-Studie zeigt sich der mit einer CRT einhergehende Überlebensvorteil auch noch nach 14 Jahren.

Als Limitation wird angesehen, dass sich die medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz seither deutlich erweitert hat.

Literatur-- Sapp JL et al. N Engl J Med. 2024;390:212-20

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