Nicht ohne meine DAPT!

STOPDAPT-3-Studie-- Wie kurz darf die duale Thrombozytenhemmung (DAPT) nach einer PCI sein? Es gibt offenbar Grenzen – der völlige Verzicht auf ASS ist unvorteilhaft.

Von Dirk Einecke Veröffentlicht:

Die beim ESC-Kongress 2023 vorgestellte Studie STOPDAPT-3 kommt aus Japan und weist Limitationen auf, darunter ihr offenes Design und die ungewöhnlich niedrige Prasugrel-Dosis.

Doch die Studie ist groß: die Autoren hatten bei 5.966 Patienten, die ein akutes Koronarsyndrom (75 %), ein hohes Blutungsrisiko (55 %) oder beides aufweisen, Prasugrel allein (3,75 mg/d) oder in Kombination mit ASS verglichen.

Das Ergebnis war eindeutig: Der Verzicht auf ASS führte nicht zu einer Reduktion der Blutungsrate im ersten Monat, aber zu einem Signal für mehr akute und subakute Stentthrombosen.

In Zahlen nach einem Monat: Blutungskomplikationen 4,47 % (ohne ASS) vs. 4,71 % (mit ASS), kardiovaskulärer Tod, Schlaganfall, Stentthrombose, Schlaganfall: 4,12 % (ohne ASS) vs. 3,69 % (mit ASS), akute oder subakute Stentthrombose 0,71 % (ohne ASS) vs. 0,44 % (mit ASS), erneute koronare Eingriffe 1,15 % (ohne ASS) vs. 0,57 % (mit ASS), Mortalität 2,28 % (ohne ASS) vs. 2,11 % (mit ASS).

Fazit

Der Verzicht auf ASS nach PCI ist auch bei Verwendung moderner Stents keine gute Idee.

Blutungen sanken nicht, aber es traten mehr Stentthrombosen auf.

Quelle-- ESC-Kongress, Hot-Line-Session 3, 25. bis 28. August in Amsterdam

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