Perikarditis nach Ablation

Wer ist gefährdet?--

Von Dr. Beate Schumacher Veröffentlicht:

Die akute Perikarditis gehört zu den Komplikationen der Ablation von Vorhofflimmern. In einer registerbasierten Studie des John Hopkins Hospital in Baltimore ließen sich nur zwei Prädiktoren ausmachen.

Für die Studie waren die Daten von 1.540 Patienten und Patientinnen verfügbar; von ihnen waren 59 % per Radiofrequenz(RF)-, 32 % per Kryoablation und 9 % kombiniert behandelt worden. Für eine Perikarditis-Diagnose mussten zwei von vier Kriterien erfüllt sein: perikarditische Thoraxschmerzen, Perikardreiben, typische EKG-Veränderungen (neue ST-Hebungen in vielen Ableitungen oder PR-Senkungen), neuer oder zunehmender Perikarderguss. Demnach hatten 57 Personen (3,7 %) innerhalb von drei Monaten eine akute Perikarditis entwickelt.

Ersten Symptome traten im Median einen Tag nach der Ablation auf, meistens stechende Thoraxschmerzen. 60 % zeigten EKG-Veränderungen, 12 % einen Perikarderguss. Meistens lag eine leichte bis mittelschwere Perikarditis vor, die mit NSAID und oft auch mit Colchicin beherrscht wurde. In vier Fällen führte der Erguss zu einer Herztamponade und machte eine Perikardpunktion notwendig, in zwei Fällen erst nach zwei Wochen bzw. drei Monaten. In der multivariablen Analyse fanden sich zwei unabhängige Prädiktoren: Jüngeres Lebensalter und Radiofrequenzablation. Nach letzterer, allein oder kombiniert mit Kryoballonablation, war eine Perikarditis deutlich wahrscheinlicher als nach alleiniger Kryoablation (Odds Ratio 2,1 bzw. 2,5).

Literatur-- Yadav R et al. JACC Clin Electrophysiol. 2023; https://doi.org/10.1016/j.jacep.2023.09.026

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