Respekt, Toleranz, Offenheit!

Appell-- Angesichts der Zunahme von Anfeindungen und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Religion oder Ethnizität positioniert sich die DGK für ein gewaltfreies, tolerantes Miteinander ohne Hass und Hetze.

Von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie Veröffentlicht:
Wenn Medizin erfolgreich praktiziert werden soll, müssen Vielfalt und Toleranz von allen gelebt werden. ink drop/Generated with AI/stock.adobe.com

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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist eine wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft, die sich der Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Behandlung verschrieben hat. Die Errungenschaften unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung und damit die Sicherheit der Menschen gelten für uns als unangreifbar. Angesichts der Zunahme von Ausgrenzung, Hass und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung sehen wir uns aufgerufen, politisch Stellung zu beziehen. Wir sorgen uns um Kolleginnen und Kollegen sowie Patientinnen und Patienten, die in Arbeitsalltag und Privatleben diskriminierenden Angriffen und Anfeindungen ausgesetzt sind und sich nicht mehr sicher fühlen. Diese Entwicklungen erschrecken und beschämen uns.

Erfolge moderner Medizin bedroht

Wir alle wissen, dass die Erfolge in Medizin und Forschung ein offenes und angstfreies Umfeld voraussetzen. Sie sind der Zusammenarbeit vieler Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen, Geschlechtern, sexueller Orientierungen und politischer Ansichten zu verdanken. Ohne internationale Kooperationen und ohne Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, wäre unser medizinischer Standard nicht denkbar. Viele Durchbrüche der medizinischen Forschung wären nie erreicht worden. Nun bedrohen antisemitische, antiislamische und rassistische Anfeindungen bis hin zur Gewalt das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft sowie die Erfolge der modernen Medizin.

Historische Verantwortung

2017 hat die DGK in Kooperation mit dem medizinhistorischen Institut der Universität Düsseldorf die eigene Vergangenheit in der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte aufgearbeitet. Die dabei entstandene Publikation führt vor Augen, wie ideologische Beeinflussung, Unfreiheit und Angst zur Aufweichung der medizinischen Ethik bis hin zur Menschenverachtung führen können. Auch vor diesem Hintergrund stehen wir in der Verantwortung, unsere demokratischen und humanistischen Werte entschieden zu verteidigen.

Die DGK stellt sich klar gegen jede Form von religiösem Hass, antisemitischen, rassistischen, ausgrenzenden und verfassungsfeindlichen Bestrebungen. Wir stehen ein für Respekt, Toleranz und Offenheit und treten vehement für die im Grundgesetz verankerten Rechte ein, die uns nicht nur die Freiheit von Medizin und Lehre garantieren, sondern v. a. auch die Würde und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie die Gleichberechtigung aller Menschen.

Kontakt-- Kerstin Kacmaz und Tobias Kruse, presse@dgk.org

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