Vegetarismus gut fürs Herz?

Metaanalyse-- Einer Metaanalyse von 20 randomisiert-kontrollierten Studien zufolge sinken unter einer vegetarischen oder veganen Kost die LDL-Spiegel, der HbA1C-Wert und das Gewicht – aber nur moderat und klinisch marginal relevant.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Rotes Fleisch gilt als Markenzeichen einer ungesunden Ernährung. Insofern überrascht es nicht, dass epidemiologische Studien Vegetariern eine bessere kardiovaskuläre Gesundheit bescheinigen.

Was eine Ernährungsumstellung bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko bringt, wurde in einigen randomisiert-kontrollierten Studien untersucht. Eine aktuelle Metaanalyse von 29 Auswertungen zu 20 RCTs führt nun zu dem Schluss, dass eine Umstellung auf pflanzliche Kost bei kardiovaskulären Risikopersonen das Lipidprofil verbessert sowie HbA1C und Körpergewicht senkt, nicht aber den Blutdruck.

Elf der Studien verordneten eine vegane Diät, sieben eine lakto-ovo-vegetarische und zwei eine lakto-vegetarische Diät, sechs zielten zudem auf eine Gewichtsreduktion durch Kalorienrestriktion. Insgesamt nahmen an den Studien fast 1.900 Personen teil.

Nach durchschnittlich sechs Monaten Intervention sanken die LDL-Spiegel unter der vegetarischen Ernährung im Schnitt um – bescheidene – 6,6 ml/dl. Am stärksten war sie noch bei hohen Ausgangswerten mit knapp 13 mg/dl.

Zehn Studien berichten über einen HbA1C -Rückgang um 0,24 Prozentpunkte. 16 Studien analysierten das Körpergewicht und berichteten einen Rückgang von 3,4 kg mit der vegetarischen Diät. 14 Studien schauten nach Blutdruckveränderungen und fanden keinen Effekt der Umstellung auf pflanzliche Ernährung.  

Literatur-- Wang T et al. JAMA Network Open. 2023;6(7):e2325658

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