Vollständig revaskularisieren bei CCS

Revaskularisation-- PCI und Bypass-Operation dienen bei chronischem Koronarsyndrom der Verbesserung von Angina-Symptomen und Lebensqualität. Damit das gelingt, sollte eine möglichst komplette Revaskularisation erfolgen.

Von Dr. Beate Schumacher Veröffentlicht:

Bei chronischem Koronarsyndrom haben revaskularisierende Maßnahmen zusätzlich zur medikamentösen Therapie keine Auswirkungen auf die Prognose. Aber sie lindern Beschwerden und erhöhen die Lebensqualität.

Dies gelingt deutlich besser mit einer vollständigen (CR) als mit einer inkompletten Revaskularisation (ICR), allerdings vorwiegend bei Patienten und Patientinnen mit häufigen, d. h. täglichen bis wöchentlichen Beschwerden. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der ISCHEMIA-Studie nach Auswertung der Daten von 1.641 Teilnehmenden.

Bei 43 % war eine anatomische CR (ACR) und bei 57 % eine funktionelle CR (FCR) erreicht worden. Primärer Studienendpunkt war das Abschneiden im Seattle Angina Questionnaire (SAQ)-7-Score in den zwölf Monaten nach dem Eingriff mit Erfassung von Anginasymptomen, körperlichen Einschränkungen und Lebensqualität.

Im Gesamtscore ebenso wie in den genannten Teilbereichen fielen die Ergebnisse durchgängig mit ACR und FCR besser aus als mit ICR. Die Chance auf eine Verbesserung der Angina z. B. warum 37 % (ACR) und 35 % (FCR) gegenüber ICR erhöht.

Beim Vergleich von CR und ICR war für klinische und angiografische Unterschiede zwischen den Gruppen und die Revaskularisationsmethode adjustiert worden. Ein Quervergleich mit einer rein konservativ behandelten Gruppe zeigte stets Vorteile für die Revaskularisation, der größer ausfiel bei kompletter als bei inkompletter Gefäßeröffnung.

Fazit

Bei chronischem Koronarsyndrom und häufiger Angina-Symptomatik führt eine komplette Revaskularisation zu mehr Lebensqualität und größerem Beschwerderückgang.

Deshalb sollte genau abgewogen werden, wie die Chancen auf komplette Revaskularisation mit PCI und Bypasschirurgie sind.

Literatur-- Mavromatis K et al. J Am Coll Cardiol. 2023;82(4):295-313

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Primär- und Sekundärprävention auf vielen Ebenen möglich

Nicht ohne meine DAPT!

Strategien für Hochrisiko-PCI-Patienten