Late Breakers beim ACC 2023

Vorausblick nach New Orleans

ACC-Kongress-- Am 4. März beginnt der ACC-Kongress 2023. Es stehen wieder viele neue kardiologische Studien („Late-Breaking Trials“) zur Erstpräsentation an. Hier eine kurze Vorschau.

Von Peter Overbeck Veröffentlicht:
New Orleans, wo der ACC 2023 stattfindet, liegt zwischen dem Mississippi und dem Lake Pontchartrain.

New Orleans, wo der ACC 2023 stattfindet, liegt zwischen dem Mississippi und dem Lake Pontchartrain.

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Die Liste der „Late-Breaker“ wird angeführt von CLEAR Outcomes. In dieser Studie soll geklärt werden, ob der Lipidsenker Bempedoinsäure nicht nur die Cholesterinspiegel, sondern auch kardiovaskuläre Ereignisse substanziell reduziert. Einer 2022 veröffentlichten Pressemitteilung des Herstellers zufolge ist dieses Ziel erreicht worden. In der randomisierten CLEAR-Outcomes-Studie sind rund 14.000 Patientinnen und Patienten mit dokumentierter Statintoleranz und erhöhtem LDL-C-Spiegel (> 100 mg/dl) einer Therapie mit Bempedoinsäure (180 mg/Tag) oder Placebo zugeteilt worden.

Die TRILUMINATE-Pivotal-Studie soll Aufschluss darüber geben, ob eine katheterbasierte Edge-to-Edge-Reparatur (TEER) mit dem TriClip bei Patienten mit Trikuspidalinsuffizienz von klinischem Nutzen ist. Je 450 Patienten sollen entweder eine interventionelle oder eine Pharmakotherapie erhalten.

Mit STOP-CA folgt eine Studie, in der es um die Frage geht, ob Statine vor kardiotoxischen Effekten einer Chemotherapie mit Anthrazyklinen schützen können. Geprüft wird, ob sich mit Atorvastatin bei mit Doxorubicin behandelten Patienten eine herzschädigende Wirkung und daraus resultierende Herzinsuffizienz verringern lassen. Das Studienkollektiv bilden 270 Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom.

Zur weiteren Klärung der optimalen revaskularisierenden Therapie bei Patienten mit ACS und Mehrgefäß-KHK wurde die BIOVASC-Studie initiiert. Es geht darum, ob bei der initialen PCI gleich eine komplette Revaskularisation angestrebt werden soll oder ob zunächst die infarktrelevante Koronarläsion und erst später alle weiteren relevanten Stenosen behandelt werden sollen. Um die Optimierung der PCI geht es auch in der RENOVATE-COMPLEX-PCI-Studie. Sie soll die Frage klären, ob mit intravaskulärer Bildgebung durchgeführte PCI-Prozeduren, bei denen die Wahl der Bildgebung (IVUS oder OCT) den Operateuren überlassen bleibt, bei Patienten mit „komplexen“ Läsionen zu besseren klinischen Ergebnissen führen als eine konventionelle Angiografie-basierte PCI.

Die Pulsed Field Ablation ist ein neues Vorhofflimmern-Ablationsverfahren, bei dem im Unterschied zu konventionellen Verfahren keine thermische Energie verwendet wird. Die Läsionen werden durch Abgabe kurzer, gepulster elektrischer Felder mit hoher Amplitude erzeugt. Die Hoffnung ist, durch bessere Schonung von angrenzendem Gewebe die Ablation noch sicherer zu machen. Inwieweit diese Hoffnung berechtigt ist, wird sich womöglich anhand von Ergebnissen der PULSED-AF-Pivotal-Studie erweisen.

Auch mit der Frage, wie sich der auf Troponin-Messung gestützte Nachweis oder Ausschluss von akuten Myokardschädigungen ohne Blutabnahme und Laborbestimmung beschleunigen lässt, haben sich Forscher befasst. In einer Studie wird geprüft, ob ein am Handgelenk getragener transdermaler Troponin-I-Sensor für die Infarkt-Diagnostik nutzbar ist.

Hinweis Der ACC-Kongress findet in diesem Jahr vom 4. bis 6. März 2023 in New Orleans und virtuell statt.

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