10 Jahre Sportkardiologie

AG 32-- Die AG Sport und Prävention des BNK feiert im Mai ihr zehnjähriges Bestehen. Die enge Zusammenarbeit mit der AG 32 Sportkardiologie der DGK bringt viele Projekte nach vorne.

Von Dr. Susanne Berrisch-Rahmel Veröffentlicht:

Vor genau einer Dekade publizierte die Sektion „Sports Cardiology Section of European Association for Cardiovascular Prevention and Rehabilitation (EACPR)“ der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) ein Positionspapier unter dem Titel „Proposal for a core curriculum for a European Sports Cardiology qualification“. Ziel dieser Initiative war die Etablierung einheitlicher länderübergreifender Weiterbildungsinhalte zur Standardisierung und Optimierung der kardiovaskulären Evaluation und Betreuung von Leistungs- und Freizeitsportler. Der Fokus richtete sich auf die Betreuung von Sportlern, nicht auf Patienten.

Ebenfalls 2013 formierte sich im Bundesverband niedergelassener Kardiologen (BNK) eine Gruppe von Sportmediziner und Sportmedizinerinnen und gründete die AG Sport und Prävention. Eine Vision war es, das Wissen über den Benefit von körperlicher Aktivität und Sport nicht nur Sporttreibenden, sondern auch bislang inaktiven Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen und ein flächendeckendes, sportkardiologisches Netz zu schaffen.

Großes Interesse an der Sportkardiologie

Eine DGK ohne Empfehlungen zu körperlicher Aktivität und Training war jetzt nicht mehr denkbar. Aus der AG 32 wurde zunächst ein Kommentar (2015) und anschließend das Curriculum „Sportkardiologie“ (2019) publiziert. Zeitgleich fand im Januar 2019 in Bad Oeynhausen der erste DGK-Akademie-kurs „Sportkardiologie“ statt.

Wir können stolz sein, aber es ist noch viel zu tun.

Mittlerweile wurden online und an drei Standorten (Düsseldorf, München, Stuttgart) 15 Akademiekurse über jeweils zwei Tage angeboten. 600 Kardiologen und Kardiologinnen schlossen die Kurse erfolgreich mit einer Prüfung ab. Es besteht in Deutschland ein großer Bedarf und ein großes Interesse daran, umfassendes Wissen und Ausbildung im Fach Sportkardiologie zu erwerben. Die DGK-Zusatzqualifikation erhielten über 400 Personen. Bislang drei Kliniken (universitär und nicht-universitär) sowie eine BNK-Praxis erhielten die Qualifizierung als DGK-Sportkardiologie-Stätte. 2020 erschien das Buch „Sportherz und Herzsport“ mit Empfehlungen für die sportkardiologische Praxis (Autoren Berrisch-Rahmel, Rost und Stumpf).

Bündelung von Interessen

Die gute Verzahnung von Klinik und Praxis, wie sie zwischen den AGs besteht, und ein faires Teamplay mit benachbarten Fachdisziplinen wie der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e. V. (DGSP) und der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V. (DGPR) kann gemeinsame Interessen im Hinblick auf Sport und Bewegung bündeln und umsetzen. Es ist es nicht ausreichend, als Ärztin oder Arzt pauschale Empfehlungen zu „mehr Bewegung“ auszusprechen. Es bleibt meist beim Bewegungsmangel. Gerade für Herzpatienten kann ein Zuviel an Sport auch schädlich sein. Die 2020 veröffentlichten „ESC Guidelines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease“ sowie der deutsche Kommentar geben erstmalig spezifische Bewegungsempfehlungen.

Der BNK feiert. Zum Symposium „10 Jahre AG Prävention und Sport“ im Rahmen der Herzaktion Weimar (12. bis 13. Mai 2023) laden wir herzlich ein.

Kontakt-- Dr. Susanne Berrisch-Rahmel, Ärztin für Kardiologie, Innere Medizin, Sportmedizin und Sportkardiologie DGK Level III, Sprecherin der AG Sport und Prävention im BNK e. V., berrisch-rahmel@t-online.de

Literatur bei der Verfasserin

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