AGIK – Forschung, Vernetzung und Weiterbildung

Große Pläne für 2024-- Die AGIK hat in diesem Jahr neue Formate geplant. Prof. Alexander Ghanem berichtet im Interview, woran die Arbeitsgruppe gerade arbeitet.

Von Romy Martinez Veröffentlicht:
Die AGIK möchte in den nächsten Jahren virtuelle Angebote für alle Erfahrungslevel anbieten.MangKangMangMee/stock.adobe.com

Die AGIK möchte in den nächsten Jahren virtuelle Angebote für alle Erfahrungslevel anbieten.

© MangKangMangMee/stock.adobe.com

Was hat die AGIK in den kommenden zwei Jahren vor?

Prof. Dr. Alexander Ghanem-- Asklepios Klinik Nord, Hamburg Ghanem

Prof. Dr. Alexander Ghanem-- Asklepios Klinik Nord, Hamburg

© Ghanem

Ghanem: Die Vorleistungen der AGIK sind beachtlich, denn beispielsweise entwickelte sich die Interventionsakademie in den vergangenen 10 Jahren zum Goldstandard der Interventionsfortbildung, zuletzt mit Online- und Simulator-Angeboten. In den zwei Jahren meiner Amtszeit möchte ich meinen Fokus auf die wissenschaftliche Arbeit, die Weiterbildung, sowie auf die Vernetzung legen.

Woran arbeiten Sie im Bereich wissenschaftliche Arbeit?

Unsere wissenschaftliche Arbeit wird sich in der Fortsetzung der ersten AGIK-geführten, internationalen Registerstudie bündeln: PROTECT-EU – sie untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit der „protected PCI“. Flankiert werden diese und die folgenden Registerstudien durch eigene Surveys und Umfragen. Beispielsweise erarbeitete die AGIK kürzlich einen aktualisierten Standard-Datensatz für TAVI-Prozeduren.

Was hat die AGIK an Wissenschaft bei den beiden großen DGK-Tagungen geplant?

In Mannheim haben wir jetzt acht eigene Sitzungen vorbereitet. Da geht es zum Großteil um die interventionelle Therapie der koronaren und strukturellen Herzerkrankungen, wir starten am Mittwoch mit einer „How-to“-Sitzung rund um komplexe Koronarinterventionen (sog. „S.M.A.R.T. PCI“). Bei den DGK-Herztagen sind wir mit AGIKlive etwas größer aufgestellt und haben insgesamt 18 Sitzungen im Programm, auch wieder ausgestaltet in den Formaten Plenum, Seminar und Cinema.

Nun zur Fort- und Weiterbildung: Was ist neu in 2024?

Eine Neuerung, auf die man sich freuen darf, wird ein Simulator-Workshop bei den DGK-Herztagen sein, der ganztägig angeboten und von der AGIK gestaltet wird. Wir werden acht Simulatoren für strukturelle Interventionen aufbauen und „Hands-on“-Trainings anbieten. In Hamburg geht es konkret um die transseptale Punktion, den Vorhofverschluss und die Mitralklappen-Segelreparatur. Es werden rechtzeitig die Terminoptionen mitgeteilt, sodass man sich für einen „eigenen“ Simulator eintragen und mitmachen kann.

Darüber hinaus sind die Simulationskurse neu in der Interventionsakademie. Neben der Koronarangiografie und Invasivdiagnostik bietet die AGIK nun auch mehrtägige Simulationskurse für die PCI an. In Kooperation mit den europäischen Schwesterorganisationen der ESC, der EuroPCR und der EAPCI integrieren wir außerdem in den Sommer- und Herbstkursen der Interventionsakademie noch einen internationalen Anteil rund um CTO und CHIP-Interventionen.

Sie nannten Vernetzung als eines Ihrer Fokusthemen. Worauf setzen Sie hier?

Wir möchten für unsere Mitglieder virtuelle Angebote auf Augenhöhe machen, damit möchten wir einen Mehrwert für die verschiedenen Erfahrungslevel in der AGIK schaffen. Für die Jüngeren gibt es die Young Science Box mit Inhalten der AGIKyoung, dem Arbeitskreis der jungen Interventionalistinnen und Interventionalisten. Dann gibt es ein Forum für die Erfahrenen. Das nennt sich 4C – das Kürzel steht für die Cardio-Case-Clip-Competition. Die geht jetzt mittlerweile ins vierte Jahr. Das Interessante an diesem Format ist, dass wir die Competition nicht nur auf der App ausgestalten, sondern diese Inhalte mit in die Kongresse nehmen. In den vergangenen Jahren wurden die Besten der Wettbewerbe bei AGIK-Live prämiert. So wird aus einem rein virtuellen Angebot eine kompetitive und lehrreiche Präsenzveranstaltung. Dieses Cross-over von virtuellen Angeboten mit Präsenzinhalten finden die Besucher der Jahrestagung in Mannheim in der AGIKconnect Lounge.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Infos zur Jahrestagung in Mannheim und der AGIKconnect Lounge finden Sie auf Seite 26.

Kontakt-- Prof. Dr. Alexander Ghanem, Asklepios Klinik Nord – Hamburg, a.ghanem@asklepios.com

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