Das Science Meeting in Halle (Saale)

Gelebte Translation-- Am 1./2.12.2023 fand das Science Meeting erstmals in der Leopoldina in Halle (Saale) statt, nachdem es 2021 pandemiebedingt online abgehalten werden musste. Ziel der Tagung ist es, early-career-scientists zusammenzubringen und mit Experten in der kardiovaskulären Forschung zu vernetzen – um zu diskutieren, Kontakte zu knüpfen und den wissenschaftlichen Nachwuchs der DGK zu stärken.

Von Dr. L. Parma und PD Dr. S. Karbach und Prof. B. Gerull Veröffentlicht:
Teilnehmende des DGK Task Force „Basic Science“ Meetings vor der Leopoldina in Halle 2023. H. Billig

Teilnehmende des DGK Task Force „Basic Science“ Meetings vor der Leopoldina in Halle 2023.

© H. Billig

Umfragen im Vorfeld hatten gezeigt, dass viele Naturwissenschaftler im Bereich Herz-Kreislauf-Forschung keine Mitglieder der DGK sind und Tagungen nicht als Plattform und zum Austausch nutzen. Dabei wäre eine enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagenwissenschaftlern und Klinikern so wichtig, besonders im Hinblick auf die Entwicklung neuer Therapieansätze sowie die Translation grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in die medizinische Praxis.

Diese Lücke zu schließen und den wissenschaftlichen Nachwuchs im DGK-Umfeld zu fördern, ist das Hauptziel der Young DGK Task Force Basic Science in Zusammenarbeit mit Vertretern des DGK Basic Science Clusters (Prof. Brenda Gerull, Würzburg und PD Dr. Florian Weinberger, Hamburg). Die federführende Organisation und wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung übernahm Prof. Holger Winkels (Köln) mit tatkräftiger Unterstützung der 10-köpfigen Task Force Basic Science der Sektion, der DGK-Geschäftsstelle und gefördert durch die DZHK. Sitzungen zu Themen wie Inflammation, der Rolle verschiedener Modellsysteme in der kardiovaskulären Forschung sowie eine Postersitzung mit den Eigenbeiträgen der Teilnehmenden stellten die Highlights dar. In einer abendlichen Karriere-Session war genug Raum für Fragen an unsere Experten auf persönlicher Ebene zu den Herausforderungen des wissenschaftlichen Arbeitsumfelds.

Das gut besuchte Event lockte 40 Teilnehmende und einer ganze Reihe an hochkarätigen Vortragenden in das winterliche Halle. Dank ihnen konnte im wunderschönen und alt-ehrwürdigen Setting der Leopoldina ein inspirierendes Programm auf die Beine gestellt werden, das zu vielerlei Diskussion und Interaktion einlud: So beeindruckte Dr. Gabrielle Schiattarella aus Berlin zum Beispiel mit seinem Vortrag zu metabolischen Veränderungen bei HFpEF. Dr. Daniela Panakova aus Kiel und Prof. Robert Zweigerdt aus Hannover zeigten in ihren Vorträgen, wie Zebrafisch und Herzorganoide als Modelle für die kardiologische Forschung dienen. Prof. Dominik Müller stellte sehr anschaulich den Crosstalk zwischen Darm und Gefäßsystem dar. Keynote Speaker Prof. Christian Weber aus München gab einen hervorragenden Überblick zum Thema vaskuläre Inflammation und wurde in der Thematik durch Beiträge von Prof. Sabine Steffens, Prof. Lars Maegdefessel und Prof. Dennis Wolf ergänzt. Den krönenden Abschluss machte am Samstagnachmittag Dr. Vesna Todorovic als Chief Editor von Nature Cardiovascular Research mit hilfreichen Einblicken in wissenschaftliches Publizieren aus der Sicht einer Editorin.

Neben den Vorträgen der Senior-Forscher erhielten auch drei Nachwuchswissenschaftler, Christina Maeder, Jasmin Marga Kneuer und Patrik Schelemei, die Möglichkeit, ihre Arbeit im Rahmen eines Vortrags zu präsentieren. Aber auch die Posterpräsentationen der Teilnehmer aus ganz Deutschland bewegten sich auf hohem wissenschaftlichen Niveau und boten die Möglichkeit zum inhaltlichen und methodischen Austausch. Der Preis für das beste Poster ging an Laura Priesmeier aus Göttingen. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Maximilian Sausen aus Aachen und Ting Yuan aus Frankfurt.

Insgesamt war das Meeting für alle – Teilnehmende und Veranstalter – ein großer Erfolg, der neben der Wissenschaft einen Beitrag zur Stärkung des Netzwerks der jungen Forschenden leisten konnte. Und genau das ist essenziell für gute Forschung. In diesem Sinne: Wir freuen uns auf das nächste Meeting, das voraussichtlich in zwei Jahren stattfinden wird.

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