„Ein wesentlicher Grundpfeiler der kardiologischen Diagnostik“
Kongress-- Vom 3. bis 5. November findet der DGK.Kardiale Bildgebung in Köln statt. Die wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Stephan Baldus, PD Dr. Wolfgang Fehske und Prof. Dr. Jens-Uwe Voigt sprechen im Interview über den Kongress und den Stellenwert der Bildgebung in der Kardiologie.
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Bildgebende Techniken entwickeln sich stetig weiter. Der Kongress DGK.Kardiale Bildgebung bietet einen Überblick sowohl für junge Kardiolog*innen, als auch für „alte Hasen“. (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Welchen Stellenwert hat die Bildgebung im kardiologischen Alltag?

PD Dr. Wolfgang Fehske, Marienhospital Aachen
© Fehske

Prof. Dr. Stephan Baldus, Universitätsklinikum Köln
© Baldus
Baldus: Häufig müssen im kardiologischen Alltag aber auch mehrere Bildgebungsverfahren kombiniert werden. Bei dieser „multimodalen Bildgebung“ haben auch die anderen bildgebenden Disziplinen außerhalb der Echokardiografie weiterhin einen festen Stellenwert.
Wie sieht die Ausbildungssituation in diesem Bereich derzeit aus?
Voigt: Einen allumfassenden Ausbildungsweg „kardiale Bildgebung“ gibt es z. Z. leider nicht. Kenntnisse und Fertigkeiten in den einzelnen Bildgebungsmethoden werden oft nach Schwerpunkt der jeweiligen kardiologischen Ausbildungsstätten und durch zusätzliche Kurse vermittelt. In der MRT-Diagnostik werden je nach Landesärztekammer für Kardiologen spezifische gemeinsame Ausbildungsmöglichkeiten mit den radiologischen Kliniken angeboten.
Angesichts der umfassenden organspezifischen Spezialkenntnisse, die für die korrekte Beurteilung kardialer Bildgebungsbefunde nötig sind, ist daher im europäischen Rahmen bereits eine Entwicklung zum Spezialisten für kardiale Bildgebung zu beobachten.

Prof. Dr. Jens-Uwe Voigt, Universitätsklinikum Leuven/Belgien
© Voigt
Welche Lücke füllt der Kongress „DGK.Kardiale Bildgebung“?
Baldus: Der DGK.Kardiale Bildgebung erfüllt den Bedarf an qualitätvoller Fortbildung sowohl für junge Kolleginnen und Kollegen, die gerade beginnen, sich in das Gebiet der kardialen Bildgebung einzuarbeiten, als auch für „alte Hasen“, die die neuesten Entwicklungen kompakt und auf höchstem Niveau vermittelt bekommen wollen.
Voigt: Unser Kongress bietet daher zunächst Übersichtsvorträge zu Grundlagen und Standards. Wir stellen aber in Schwerpunktsitzungen auch die moderne Anwendung verschiedener Bildgebungsverfahren bei bestimmten Krankheitsbildern vergleichend nebeneinander dar. Die Vorträge werden dabei immer von ausgewiesenen Fachspezialisten gehalten.
Fehske: Eine wesentliche Aufgabe des Kongresses besteht auch darin, die Bildgebungsverfahren hinsichtlich ihrer jeweiligen Befundungsqualität im klinischen Alltag zu bewerten und hieraus Schlussfolgerungen für gemeinsame Qualitätsstandards und eine optimale Patientenversorgung zu ziehen.
Inwiefern konnten das Cluster Bildgebung, die AGIK und die AGEP sich bei der Programmplanung einbringen?
Fehske: Das Cluster Bildgebung ist durch ihre Vorsitzenden und Arbeitsgruppenmitglieder in die Gestaltung und Durchführung des Kongressprogramms eingebunden. Die AGIK stellt seit mehreren Jahren die beiden Hauptsitzungen zur Bildgebung in der interventionellen Kardiologie zusammen und steuert herausragende Referent*innen und Live-Übertragungen aus den Uniklinken Köln und Mainz bei. Besonders freuen wir uns jetzt über die Integration der AGEP. Auch sie beteiligt sich mit einer Schwerpunktsitzung und verschiedenen Einzelbeiträgen zu Bildgebungsfragen in der Rhythmologie.
Welche Neuerungen im Bereich der Bildgebung werden beim Kongress vorgestellt?
Voigt: Das Thema künstliche Intelligenz hat natürlich gerade in der Bildgebung eine immer wichtigere Bedeutung. Wir werden ihren tatsächlichen Stellenwert in einzelnen Bereichen der Bildgebung untersuchen und neueste Entwicklungen vorstellen. Ein weiterer Punkt werden die neuen ESC-Leitlinien zur praktischen Anwendung von Bildgebungsverfahren in der Onkologie sein.
Was sind Ihre persönlichen Programmhighlights?
Baldus: Ganz besonders freuen wir uns über die sehr aktive Teilnahme der jungen Kardiologinnen und Kardiologen in allen Bereichen des Kongresses. Den besonderen Charakter des Kongresses machen wieder die sehr praxisbezogenen Vorträge, die praktischen echokardiografischen Untersuchungen und die Live-Schaltungen zu den Klappen-Interventionen mit neuen Devices aus.
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen zum DGK.Kardiale Bildgebung 2022 und die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter: https://kardiale-bildgebung.de/