Qualitätssicherung für bessere ECMO

VA-ECMO-Register-- Die ECMO-Behandlungen in Deutschland haben drastisch zugenommen. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, die Qualität der Therapie sicherzustellen. Das VA-ECMO-Register legt den Grundstein dafür.

Von T. Wengenmayer und U. Boeken und G Michels Veröffentlicht:

Mechanische Kreislaufunterstützungssysteme wie die venoarterielle extra-korporale Membranoxygenierung (VA-ECMO) haben in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung in der akut- und intensivmedizinischen Therapie des kritisch kranken Patienten erlangt. Die Zahl der VA-ECMO-Behandlungen hat drastisch zugenommen, sodass in den Leitlinien zur VA-ECMO-Therapie und zum infarktbedingten kardiogenen Schock im Rahmen der Qualitätssicherung die Teilnahme an einem Register empfohlen werden [1–5]. Das VA-ECMO-Register (VAER) Deutschland hat mit der DGK-Jahrestagung 2023 seinen Betrieb aufgenommen. Als interdisziplinäres und kompaktes Register dient es der Qualitätssicherung der VA-ECMO-Therapie in Deutschland und ermöglicht die Vergleichbarkeit wichtiger klinischer Endpunkte.

Prof. Udo Boeken  Universitätsklinikum Düsseldorf

Prof. Udo Boeken Universitätsklinikum Düsseldorf

© Boeken

Prof. Tobias Wengenmayer, Universitätsklinikum Freiburg

Prof. Tobias Wengenmayer, Universitätsklinikum Freiburg

© Wengenmayer

Durch die regelmäßige Überwachung und Analyse der Daten können Schwachstellen und Verbesserungspotenziale in der VA-ECMO-Therapie identifiziert werden. Die teilnehmenden Kliniken tragen aktiv zur Weiterentwicklung des Fachgebiets bei und ermöglichen die Generierung neuer Erkenntnisse und Behandlungsansätze. Die Teilnahme bietet eine externe Validierung der eigenen Ergebnisse. Durch den Vergleich mit dem nationalen Durchschnitt erhalten die Teilnehmenden ein objektives Maß für ihre Leistung und können ihre Ergebnisse im Kontext der Gesamtpopulation bewerten.

Die Teilnahme am VA-ECMO-Register erfordert lediglich einen minimalen Zeitaufwand und schafft gleichzeitig eine Vergleichbarkeit relevanter Parameter. Erstmals können wir nun aussagekräftige Informationen über die VA-ECMO-Behandlung in Deutschland gewinnen und ein internes Benchmarking durchführen.

Das VA-ECMO-Register wurde aus der Arbeitsgruppe Kardiopulmonale Reanimation (AG 42) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. entwickelt und richtet sich an alle akut- und intensivmedizinischen Zentren, die VA-ECMO-Therapien unabhängig von ihrer Fachdisziplin durchführen. Die Dateneingabe erfolgt direkt über Webseite VA-ECMO.de. Jedes teilnehmende Zentrum kann nur seine eigenen Daten einsehen, während der Zugriff jederzeit möglich ist.

Das VA-ECMO-Register Deutschland ist eine retrospektive Qualitätssicherungsmaßnahme und die erhobenen Daten werden nicht für andere Projekte genutzt. Dadurch entfällt gemäß § 15 der Berufsordnung zum einen die Pflicht zur Beratung durch die Ethikkommission der teilnehmenden Zentren und zum anderen ist keine Einverständniserklärung der Patientinnen und Patienten erforderlich. Das Register wird wissenschaftlich von der DGK unterstützt. Eine Beratung erfolgte durch das DGK-Zentrum für kardiologische Versorgungsforschung. Eine Kooperation mit weiteren Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) wird angestrebt.

Literatur-- 1. Bernhardt AM et al. Dtsch Arztebl Int; 2020; 119(13):235-244
2. Becher PM et al. Circulation 2018; 138(20):2298-230.
3. Staudacher D et al., . Med Klin Intensivmed Notfmed 2023; 118(1):62-4.
4. Boeken U et al. Thorac Cardiovasc Surg; 201; 69:121-12
5. Werdan K et al. Kardiologe 2020; 14: 364–95

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