Positionspapier zur Digitalen Kardiologie erschienen
eCardiology-- Die Digitalisierung in der Medizin ist in aller Munde. Zumeist ist das Echo von Medizinern und Fachverbänden negativ, was Geschwindigkeit und konkrete Umsetzung im Alltag angeht. Aber warum ist das so und gibt es einen besseren Weg hin zur Medizin der Zukunft? In einem Positionspapier stellt der eCardiology-Nukleus Strategien hierfür vor.
Veröffentlicht:Im Rahmen eines gerade publizierten Positionspapiers haben sich die Autoren der eCardiology der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e.V. Gedanken über optimierte Strategien in fünf Kernbereichen der Digitalisierung gemacht:
1. Mobile Lösungen,
2. Cross-Sektorale Verknüpfung,
3. Digitale Präzisionsmedizin,
4. Politische und gesellschaftliche Implikationen und
5. Aus- und Weiterbildung.
Dies ist zugleich der Aufbau der eCardiology, die in den genannten Ausschüssen gemeinsam mit den zahlreichen Experten und Arbeitsgruppen innerhalb der DGK nach neuen Lösungen suchen, diese bewerten und letztlich für die kardiovaskuläre Medizin mitgestalten.
Längst ist die Digitalisierung in den Alltag eingezogen und die COVID-Pandemie hat in kaum vorstellbarer Weise mobiles Arbeiten und Kommunikation gesellschaftsfähig gemacht. Auch zeigte sich, dass die Patientenversorgung durch digitale Mittel effizient geleistet werden kann, z. B. durch Einsatz von Wearables (= jegliche Computersysteme, die am Körper getragen werden), Telemedizin und Videosprechstunde. Zahlreiche Firmen erkannten dieses Potenzial bereits vor Jahren und haben mit ihren Strategien insbesondere den Konsumenten im Ziel: Lifestyle und Gesundheitsversorgung vermischen sich immer öfter. Der Einsatz von Wearables, Suchmaschinen im Internet, künstlicher Intelligenz in Onlineforen und Soziale Medien ermöglicht den „e-Patienten“ selbst Diagnosen zu stellen und eigenständige Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit zu treffen. Ärzte sehen dadurch regelmäßig gut, aber auch falsch informierte Patientinnen und Patienten, die von ihren eigenen Smart Devices zu gesundheitsrelevanten Daten beraten wurden.
Einbindung der verschiedenen DGK-Arbeitsgruppen
„Die DGK eCardiology will sich proaktiv für nutzer- und patientenzentrierte Entwicklungen im Bereich der digitalen Gesundheit einsetzen, indem sie sektorübergreifende Strategien, mobile Lösungen und die digitale Präzisionsmedizin fördert.“, zitiert Benjamin Meder, Sprecher der eCardiology, das gemeinsam entstandene Positionspapier. „Die Mission ist die Vernetzung von verschiedenen Interessensgruppen aus Kardiologie, Industrie, Gesellschaft und Politik, um die besten Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen unserer medizinischen Versorgung zu finden“. Eine Kernkomponente ist dabei die Einbindung der zahlreichen Arbeitsgruppen der DGK. In diesen gibt es bereits vielfältige Initiativen zur Digitalisierung, von Telemedizin bis zur Künstlichen Intelligenz (KI) im Herzkatheterlabor. Diese Kompetenz soll durch die eCardiology nicht ersetzt werden, sondern durch eine Quervernetzung besser kanalisiert werden. Dazu trägt auch die enge Zusammenarbeit mit der Young DGK bei – den Digital Natives – die ohne Berührungsängste auf digitale Tools zugehen und wertvollen Input liefern.
Gemeinsam mit der DGK-Akademie und eAcademy entstehen dadurch auch neue Themen für die Aus- und Weiterbildung, die digital schnell und transparent vermittelt und in ein strukturiertes Ausbildungsprogramm eingebunden werden sollen.
DGK-Frühjahrstagung als Kommunikationsplattform
Im aktuellen Positionspapier wurden darüber hinaus auch klare Ziele und Beispiele der eCardiology-Arbeit dargestellt. Auszüge hieraus werden in Folgeartikeln der CardioNews veröffentlicht werden. Ein zentraler Ort für die Kommunikation mit der eCardiology ist seit dem letzten Jahr die Frühjahrstagung in Mannheim. Hier stellte sich die eCardiology das erste Mal bei den DGK-Mitgliedern vor und konnte mehr als 2.000 Besucher im Ella&Louis sowie den Live-streams via Internet begeistern. Dabei gab es erstmalig auf der Frühjahrstagung interaktive Workshops, die – wie in dem Bild dargestellt – zum Ausprobieren der digitalen Lösungen animierten, wie der Erstellung einer eigenen KI.
„Es wird spannend bleiben“, sagt Meder und ergänzt: „Wir können und müssen Digitalisierung kritisch begleiten – da läuft einfach viel in die falsche Richtung. Es ist aber ebenso wichtig, dass wir uns immer wieder überwinden und für Neues öffnen, alte Prozesse über Bord werfen oder digital umgestalten. Die Chancen sind riesig und wir wollen das Optimum erreichen“.
Hinweis-- Weitere Informationen finden Sie im eCardiology Positionspapier: eCardiology: ein strukturierter Ansatz zur Förderung der digitalen Transformation in der Kardiologie (www.dgk.org).
Kontakt-- Prof. Benjamin Meder, Universitätsklinikum Heidelberg,