Precision-PCI 2.0 via CT-Planung
Technische Innovationen-- Eine CT-gesteuerte Koronarintervention kann bei chronischen Koronarverschlüssen die Erfolgsrate im Vergleich zu klassischen Verfahren ohne CT-Planung erhöhen. Zwei Fälle zeigen dies exemplarisch.
Veröffentlicht:Die Computertomografie der Koronararterien stellt ungleich anderen Organen besonders hohe Anforderungen an die zeitliche und räumliche Auflösung der Geräteausstattung. Die physikalisch-technischen Grenzen wurden durch enorme entwicklungstechnische Anstrengungen in den letzten Jahrzehnten immer weiter verschoben, sodass herausfordernde Bedingungen wie schwere Koronarkalzifikation, Tachykardie oder Arrhythmie nur noch in Ausnahmefällen eine sichere diagnostische Beurteilbarkeit der Koronararterien verhindern [1, 2]. Die neueste Evolutionsstufe der Computertomografen ermöglicht mit der Dual-Source Photon-Counting Technologie im Vergleich zum Vorgänger eine dreifach höhere axiale Auflösung (bis zu 110 µm) und reicht damit bereits nahe an die invasive IVUS-Bildgebung heran [3]. Diese technischen Entwicklungssprünge erlauben eine zunehmend präzise Plaque- und Stentbeurteilung, die Quantifizierung von Koronarstenosen bis hin zur virtuellen Koronarphysiologie (FFRCT) und machen das Verfahren damit attraktiv für ein neues zukunftsweisendes Anwendungsfeld der CT-gesteuerten Koronarinterventionen [4, 5]. Größere randomisierte Studien stehen aber noch aus.

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Schritt 1 – PRE

PD Dr. Marco M. Ochs, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt Ochs
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Schritt 2 – CI
Die CT-geführte Intervention beinhaltet die periinterventionelle Fusionsbildgebung mit dem Ziel einer optimierten Angulation von Bifurkationen und der kontrastmittelfreien Darstellung einer 3-D-Roadmap der Koronararterien und Stentlandezonen.
Schritt 3 – SE
Die Stent-Evaluation ist die abschließende intravaskuläre Bildgebung zur Beurteilung der Stentimplantation und gegebenenfalls Stentoptimierung.
In der Praxis bewährt

Abb. 2: Fallbeispiele CT-gesteuerter Koronarinterventionen-- Fall A (links): # chronischer Verschluss des distalen Hauptstamms. § proximale LAD mit filiformer Stenose proximal der Bypass-Insertion. Fall B (rechts): * persistierende AP nach Stentimplantation im ostialen Hauptstamm. Koronar-CT und IVUS zeigen Recoil mit deutlicher Exzentrizität. Ochs
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Fazit
Durch technische Entwicklungssprünge erlauben koronare CTs eine zunehmend präzise Plaque- und Stentbeurteilung, die Quantifizierung von Koronarstenosen bis hin zur virtuellen Koronarphysiologie (FFRCT).
Der PRE-CI-SE-Algorithmus für CT-gesteuerte Koronarinterventionen fasst die schrittweise Abfolge und die Anwendungsgebiete der Computertomografie zusammen.
Kontakt-- PD Dr. Marco M. Ochs, Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsklinikum, Frankfurt am Main, marco.ochs@icloud.com
Literatur--
1. Ochs MM et al. Clin Radiol. 2017;72(9):739-44
2. Ochs MM et al. Clin Res Cardiol. 2017;106(7):485-92
3. Feuchtner G et al. Eur J Radiol. 2012;81(1):83-8
4. Serruys PW et al. EuroIntervention. 2023;18(16):e1307-27
5. Andreini D et al. EuroIntervention. 2022;18(11):e872-e887
6. Hong SJ et al. JACC Cardiovasc Imaging. 2021;14(10):1993-2004