Nicht invasive Diagnostik für Hochrisikopatienten
Bildgebung-- Ultra-hochauflösende volldigitale Photon-Counting-Computertomografie ermöglicht bei Hochrisikopatienten und -patietinnen erstmals eine präzise nicht invasive Untersuchung von Herzkrankheiten.
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Photon-Counting-CT-- Trotz sehr schwerer Verkalkungen an den Gefäßwänden (3-D-Aufnahme), gelingt eine diagnostische Darstellung, die zeigt, dass die Gefäße nicht verstopft sind.
© Universitätsklinikum Freiburg
Forschende des Universitätsklinikums Freiburg zeigen in einer aktuellen Studie, dass die neue Generation an Computertomografen, die sogenannten Photon-Counting-CTs, die Diagnose und Bildqualität bei einer koronaren Herzerkrankung bei Hochrisikopatientinnen und -patienten deutlich verbessert. Dies könnte ein bedeutender Vorteil für Personen sein, bei denen bisher schnell ein invasiver Herzkatheter nötig war.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass mit der neuen CT-Technologie deutlich mehr Patienten und Patientinnen von einer nicht invasiven CT-Untersuchung des Herzens profitieren als bisher“, sagt Prof. Fabian Bamberg, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg.
Präzise Bilder als Grundlage für die Therapie
Die koronare CT-Angiografie eignet sich besonders gut zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung bei Menschen mit niedrigem oder mittlerem Risiko für Veränderungen der Herzkranzgefäße. Bei Personen mit hohem Risiko gestaltete sich dies bislang aufgrund von häufig auftretenden koronaren Verkalkungen und Stents jedoch schwierig. Muhammad Taha Hagar, Erstautor der Studie erklärt: „In klassischen CT-Bildern erscheinen Verkalkungen der Herzkranzgefäße oft größer als sie tatsächlich sind. Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Verkalkung ist.“ Dadurch konnte es bislang zu einer Überbewertung von Verengungen und Plaques und in der Folge zu einer Überbehandlung kommen. Darum wurden diese Personen bislang schnell in den Herzkatheter überweisen oder in der Magnetresonanztomografie untersucht.

Photon-Counting-CT-Aufnahme die zeigt, dass die Gefäße nicht verstopft sind.
© Universitätsklinikum Freiburg
Starke Verbreitung der Technologie erwartet
Noch sind Photon-Counting-CT-Geräte wie das am Universitätsklinikum Freiburg weltweit relativ selten, doch ist damit zu rechnen, dass diese Technologie in den nächsten zehn Jahren zunehmend Verbreitung finden und die CT-Diagnostik maßgeblich verändern wird.
Beim „Photon-Counting“ entsteht durch die hochauflösende direkte Umwandlung der eintreffenden Photonen ein digitales Signal, welches direkt auswertbar ist. Die Methode gilt damit als Grundlage für eine substanziell verbesserte digitale Patientenversorgung und für eine Nutzung der generierten Daten für zukünftige Therapieansätze.
Quelle-- Universitätsklinikum Freiburg
Literatur-- Hagar MT et al. Radiology. 2023;307(5):e223305