Starke DFG-Förderung für VHF-Studie

Find-AF-2-Studie-- Das Konzept einer personalisierten Schlaganfallsekundärprophylaxe über die Identifikation von Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern rückt wieder vermehrt in den Fokus.

Von K. Wasser und K. Gröschel und R. Wachter Veröffentlicht:

„Drei Jahre nach Einschluss des ersten Patienten hat der Hauptausschuss der DFG entschieden, die Find-AF-2-Studie mit weiteren 8,6 Millionen Euro zu fördern. Damit können wir die Studie sicher und zeitnah zu Ende führen“, freut sich Studienleiter Prof. Rolf Wachter aus der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitätsklinikums Leipzig. „Zusammen mit der ersten Förderphase von 2019–2023 beläuft sich die Gesamtförderung durch die DFG damit auf 13,8 Millionen Euro.“

Verhindert Rhythmusmonitoring Schlaganfälle?

Find-AF 2 (NCT 04371055), eine der größten „Investigator initiated Trials“ in der kardiovaskulären Medizin in Deutschland, untersucht die offene Frage, ob bei Patientinnen und Patienten nach einem kürzlich erlittenen Schlaganfall durch ein verlängertes, verbessertes und intensiviertes Herzrhythmusmonitoring und somit einem früheren Beginn einer oralen Antikoagulation Schlaganfälle verhindert werden können.

Event-Rekorder und Langzeit-EKG

Dazu werden die Patientinnen und Patienten auf die Kontroll- oder Interventionsgruppe randomisiert, in der sie risikoadaptiert entweder einen implantierbaren Ereignisrekorder oder mindestens jährliche 7-Tage-Langzeit-EKGs erhalten. Sobald ein Vorhofflimmern detektiert wird, erhalten die Patienten und Patientinnen leitliniengerecht eine Antikoagulation. Die Teilnehmenden werden über 2–6 Jahre, im Mittel 4 Jahre, nachverfolgt werden.

„In den vergangenen drei Jahren haben wir schon über 4.000 der avisierten 5.200 Patienten in 51 Studienzentren in Deutschland eingeschlossen. Dadurch haben unsere Studienzentren den Grundstein für die weitere Förderung erarbeitet, wofür wir sehr dankbar sind!“, ergänzt PD Dr. Katrin Wasser aus der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen, die zusammen mit dem Team des Zentrums für Klinische Studien Leipzig die Studie koordiniert.

Wichtige Rolle für das Heart-Brain-Team

Prof. Klaus Gröschel, Co-Studienleiter aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz erklärt, dass allein die häufigere Detektion von Vorhofflimmern bei Schlaganfall zwar wünschenswert, für die Betroffenen aber allein die Reduktion weiterer ischämischer Schlaganfälle entscheidend sei.

Dies wolle Find-AF 2 untersuchen und sei nebenbei auch ein Paradebeispiel für eine gelungene Umsetzung einer Heart-and-Brain-Fragestellung in einem interdisziplinären Team mit Kolleginnen und Kollegen aus Neurologie und Kardiologie.

Erste Ergebnisse für 2026 erwartet

„Eine stabile Rekrutierung vorausgesetzt, wird der oder die 5.200ste Patient/Patientin im Frühjahr 2024 für Find-AF 2 randomisiert sein. Mit ersten Ergebnissen ist nach Abschluss der zweijährigen Follow-up-Zeit im Herbst 2026 zu rechnen“ gibt Prof. Wachter noch einen Ausblick auf den weiteren Verlauf der Studie.

Sollte sich die Studienhypothese mit der erwarteten Risikoreduktion von 20 % bestätigen, könnten schätzungsweise 15.000 Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland vermieden werden.

Kontakt-- Prof. Dr. Rolf Wachter, Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig, rolf.wachter@medizin.uni-leipzig.de

Hinweis-- Für Informationen zur FIND-AF2-Studie scannen Sie den QR-Code oder gehen Sie auf: www.find-af2.com

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