AI: OP-Risiko zu hoch?

Alternative-- Die hochgradige, symptomatische Aortenklappeninsuffizienz (AI) wird „nur“ bei etwa einem Viertel der betreffenden Patienten chirurgisch behandelt. Bei den anderen scheint das OP-Risiko zu hoch. Alternativlos? Nein, seit kurzem existiert eine interventionelle TAVI-Therapie.

Von PD Dr. Matti Adam und Prof. Tanja K. Rudolph Veröffentlicht:

Die hochgradige AI ist unbehandelt mit einer hohen Mortalität assoziiert und wird aufgrund ihrer schleichenden Symptomatik häufig erst sehr spät diagnostiziert. Die echokardiografische Diagnose beinhaltet die Messung verschiedener qualitativer, semiquantitativer und quantitativer Parameter. Deren Interpretation stellt im klinischen Alltag oft eine Herausforderung dar. So ist in manchen Fällen zur definitiven Diagnosestellung das Kardio-MRT unabdingbar.

Die ESC/EACTS-Leitlinie empfiehlt mit einer Klasse-IB-Empfehlung bei allen Patientinnen und Patienten mit hochgradiger symptomatischer AI einen chirurgischen Aortenklappenersatz. Trotz der bekannten Effektivität des chirurgischen Eingriffes werden in der Realität innerhalb eines Jahres nur etwa ein Viertel der Patienten einer entsprechenden Therapie zugeführt. Ursächlich dafür ist die Wahrnehmung eines erhöhten operativen Risikos, u. a. wegen des fortgeschrittenen Alters oder Komorbiditäten.

Neuerdings besteht in Europa eine interventionelle Therapie als Alternative zur chirurgischen Behandlung mit einem speziell dafür zugelassenem TAVI-Device (Trilogy, JenaValve). In einer multizentrischen Registeranalyse konnte gezeigt werden, dass eine Intervention mit einem technischen Erfolg von 100 % und einem Device-Erfolg von 98 % nach 30 Tagen bei Patienten mit hochgradiger AI durchgeführt werden kann und zu einer signifikanten klinischen Verbesserung hinsichtlich NYHA-Klasse führt. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die international durchgeführte ALIGN-Studie, die auf eine FDA-Zulassung angelegt ist.

Fazit

Mit dem speziellen Trilogy-TAVI-Device steht für Patienten mit symptomatischer AI, die keine guten Kandidaten für eine chirurgische Therapie sind, eine sichere und effektive Behandlungsoption zur Verfügung.

Kontakt-- PD Dr. Matti Adam, Herzzentrum der Universität zu Köln, matti.adam@uk-koeln.de

Literatur beim Verfasser/der Verfasserin

Schlagworte: