Adipositas bei HFpEF

Therapieziel-- Übergewicht bei diastolischer Herzinsuffizienz ist nicht nur lästige Komorbidität, sondern ein die Prognose verschlechternder Parameter. Daher ist eine Gewichtsabnahme sinnvoll – und jetzt auch medikamentös möglich, wie die STEP-HFpEF-Studie zeigt

Von PD Dr. Katharina Schütt Veröffentlicht:
Gewicht bei HFpEF reduzieren.Spectral-Design/stock.adobe.com

Gewicht bei HFpEF reduzieren.

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Bei einem Großteil der Patienten mit HFpEF besteht begleitend Übergewicht oder eine manifeste Adipositas. Zahlreiche Studien legen nahe, dass es sich hierbei nicht einfach um koexistierende Zustände handelt, sondern die Adipositas eine Rolle bei der Entstehung und dem Progress der HFpEF spielt. So weisen Patienten mit HFpEF und Übergewicht im Vergleich zu denen ohne Übergewicht eine ungünstigere Hämodynamik, höhere Symptombelastung und eine schlechtere funktionale Kapazität auf [1]. Umgekehrt konnte gezeigt werden, dass eine Reduktion der Kalorienaufnahme und regelmäßige Bewegung die Herzleistung bei Patienten mit Adipositas und HFpEF verbessert [2].

Kürzlich haben neue Medikamente Eingang in die Therapie der Adipositas gefunden. Hierzu zählt unter anderem der GLP1-Rezeptoragonist Semaglutid, der ursprünglich zur Behandlung des Diabetes mellitus entwickelt wurde. Kosiborod und Kollegen konnten in der STEP-HFpEF-Studie bei insgesamt 529 Nichtdiabetikern mit HFpEF und Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m²) zeigen, dass die einmal wöchentliche Gabe von 2,4 mg Semaglutid zu einem signifikant größeren Gewichtsverlust (–13,3 %) führte als Placebo (–2,6 %). Auch verbesserten sich unter Semaglutid die Lebensqualität sowie die Bewegungsfunktion [3]. Diese Daten unterstreichen die aktuelle Leitlinienempfehlung: Patienten mit HFpEF sollten neben SGLT-2-Inhibitoren und Diuretika auch eine suffiziente Behandlung der Adipositas und anderer Komorbiditäten erhalten.

Fazit

Adipositas spielt bei der Entstehung und der Prognose der HFpEF eine Rolle.

Eine Gewichtsintervention wird empfohlen, diese kann auch medikamentös z. B. mit dem GLP1-RA Semaglutid erfolgen.

Kontakt-- PD Dr. Katharina Schütt, Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Aachen, kschuett@ukaachen.de

Literatur--

1. Obokata M et al. Circulation. 2017;136:6-19

2. Kitzman DW et al. J Am Med Ass. 2016;315:36-46

3. Kosiborod MN et al. N Engl J Med. 2023;389:1069-84

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