Idealvorstellung kardiologischer Netzwerke

Niedergelassene-- Voraussetzung für das ideale Netzwerk aus Sicht der niedergelassenen Kardiologinnen und Kardiologen ist das Commitment zur Zusammenarbeit. Nur wenn die bisher noch weitgehend getrennten Sektoren verknüpft werden, können alle kardiologischen Patienten aufgefangen und gut versorgt werden.

Von Dr. Norbert Smetak Veröffentlicht:

Die aktuellen Probleme der Versorgung sind bekannt: Eine zunehmende Anzahl an multimorbiden Patientinnen und Patienten, zu wenige hausärztlich Tätige, zunehmende Fragestellungen durch komplexere diagnostische und therapeutische Möglichkeiten und eine fehlende Steuerung von Patientenströmen. Dazu kommt ein überaltertes DRG-System im stationären sowie ein budgetiertes System im ambulanten Leistungsbereich.

All dies legt nahe, dass in Zukunft nur ein sektorenverbindendes Miteinander die Versorgung aufrechterhalten kann.

Commitment und Versorgungspfade

Für das ideale Netzwerk ist im Interesse der Patienten und Patientinnen ein Commitment zur Zusammenarbeit nötig, wie es zwischen den Versorgungsebenen Hausarzt/Facharzt und Klinik beschrieben ist oder zum Beispiel in den Heart Failure Units (HFU). Des Weiteren braucht es speziell geschultes Personal, wie z. B. Medizinische Fachangestellte (MFAs), HFU-MFAs und Nurses, die helfen, den zunehmenden Bedarf mit zu schultern. Unabdingbar sind auch definierte verbindliche Versorgungspfade für alle Ebenen, um eine gute Versorgungsqualität sicher zu stellen.

Mehr digitale Anwendungen

Ebenso zwingend ist die Implementierung digitaler Anwendungen. Hier ist gerade über die telemedizinischen Zentren (TMZ) bei Herzinsuffizienz ein erster vielversprechender Ansatz im Entstehen, der noch weiter ausgedehnt werden muss. Wir brauchen generell eine innerärztliche Vernetzung, um uns über Befunde oder Untersuchungen schnell austauschen zu können. Ein erfolgversprechender Ansatz ist der von der Gematik angedachte Telematik-Infrastruktur(TI)- Messenger, der Rahmenbedingungen für Messenger festlegen wird. Ein solcher TI-Messenger ist dann auch für die Vernetzung mit den Patienten geeignet.

Unabdingbar ist auch eine Finanzierung der oben beschriebenen Strukturen, die zusätzlich zur Regelversorgung eingerichtet werden. Nur dann sind auch die Kosten gedeckt, die durch die zusätzlichen personellen und infrastrukturellen Aufwände entsteht.

Fazit

Es braucht den Willen zum Netzwerk, geschultes Personal, verbindliche Versorgungspfade, eine Arzt- und Patientenorientierte Digitalisierung und eine adäquate Finanzierung, um das ideale Netzwerk zu knüpfen.

Kontakt-- Dr. Norbert Smetak, Kirchheim/ Teck, norbert.smetak@medi-verbund.de

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