Herzinsuffizienz
Interventionelle Therapie der HFrEF
Clips & Co--Interventionelle HFrEF-Behandlungsverfahren haben beachtliche Entwicklungen vollzogen und damit in die aktuellen internationalen Leitlinien Einzug gehalten. Derzeit sind die Transkatheter-Klappentherapien auf dem Vormarsch
Veröffentlicht:Beim kathetergestützten Aortenklappenersatz für Patientinnen und Patienten mit klassischer Aortenklappenstenose und hohem Gradienten hat die PARTNER-3-Studie als Fortsetzung der PARTNER-Studien-Serie auch im Niedrigrisikokollektiv eine über mehrere Jahre anhaltende Reduktion des primären Endpunkts aus Mortalität, Schlaganfallrate und Rate an Rehospitalisationen gezeigt [1]. Die laufende TAVR-UNLOADStudie untersucht die Sicherheit und Machbarkeit eines kathetergestützten Aortenklappenersatzes in HFrEF- und HFmrEF-Patienten mit klassisch schwerer, niedriggradiger oder mittelschwerer Aortenklappenstenose [2].

Interventionelle Herzklappenrekonstruktion
© Mehilli
AV-Klappeninterventionen
Die indirekte Anuloplastie bei sekundärer Mitralklappeninsuffizienz mittels Clip-Verfahren wurde durch die Studie COAPT mit einer IIa-Empfehlung in den ESC 2021 Leitlinien auf ein neues Evidenzlevel gehoben [3]. Mortalität und Rehospitalisierungsrate aufgrund von Herzinsuffizienz verbesserten sich nachhaltig im COAPT-Studienkollektiv um 33 % bzw. 50 % nach 3-jährigem Follow-up [4]. MITRA-FR und COAPT zeigen die Wichtigkeit der differenzierten Auswahl der Patientinnen für dieses Verfahren [3, 4, 5]. Im deutschen TRAMI-Register, das die Realität deutscher Kliniken widerspiegelt, konnte für MitraClip-behandelte Personen eine anhaltende Verbesserung der Lebensqualität bei niedriger Reinterventionsrate dokumentiert werden [6].
Der TRILUMINATE Trial imponierte mit beeindruckenden Ergebnissen der Clip-Therapie bei Trikuspidalklappeninsuffizienz und führte zur IIb-Empfehlung in den ESC-Leitlinien [7]. Diese Machbarkeitsstudie weckt Hoffnung auf eine nachhaltige Mortalitätsreduktion, eine Senkung der Rehospitalisationsraten wegen Herzinsuffizienz sowie eine Verbesserung der Lebensqualität. Ergebnisse der laufenden großen, randomisierten TRILUMINATE Pivotal-Studie sowie der CLASP II TR-Studie werden mit Spannung erwartet [8, 9].
Einer Clip-Therapie nicht zugängliche, insuffiziente AV-Klappen können mittels Cardioband erfolgreich adressiert werden, wie kleinere Studien zeigen; belastbarere Studien sind unterwegs [10, 11, 12, 13]. Der interventionelle Ersatz von AV-Klappen (TRISCEND II, SUMMIT) ist ebenso Gegenstand laufender Untersuchungen [14, 15].
Fazit
Inzwischen können verschiedene Patientenkollektive mit Insuffizienz der Mitral- oder Trikuspidalklappe erfolgreich mit Clip-Verfahren behandelt werden.
Literatur bei den Verfassern
Kontakt-- Prof. Dr. med. Julinda Mehilli, Dr. med. Florian Zauner, Krankenhaus Landshut-Achdorf,