Schlafapnoe-Therapie verringert Infarktgröße
Proof of Concept-- Die multizentrische Studie TEAM-ASV I hat die Standardbehandlung von Patienten mit akutem Myokardinfarkt und gleichzeitiger Schlafapnoe um eine ASV-Therapie erweitert – mit Erfolg.
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Abb. 1-- Obstruktive Apnoe (kein Atemfluss > 10 Sekunden) mit Atemanstrengungen gegen den geschlossenen Pharynx (Thorax und Abdomen), Aufwachreaktionen am Ende der Apnoephase (Elektroenzephalogramm, EEG, und Elektromyogramm, EMG) und Sauerstoffentsättigungen bis 80 %.
© Arzt/Stadler
Etwa 50 % der Patienten mit akutem Herzinfarkt leiden zusätzlich unter einer Schlafapnoe. Die wiederkehrenden Atempausen können das vor allem in der Frühphase nach Herzinfarkt vulnerable Herzmuskelgewebe (Ödemzone) belasten (Abb. 1) und zu einer weiteren Infarktexpansion beitragen.
Daher untersuchte die randomisierte kontrollierte TEAM-ASV-I-Studie, wie sich eine Behandlung der Schlafapnoe mittels adaptiver Servoventilation (ASV) zusätzlich zur Standardinfarkttherapie auf die Infarktgröße nach 12 Wochen auswirkt. Die Infarktgröße wurde mittels Magnetresonanztomografie des Herzens nach höchsten 5 Tagen und ca. 12 Wochen nach Herzinfarkt gemessen.
Der absolute und relative Rückgang der Infarktgröße nach 12 Wochen war in der Gruppe mit behandelter Schlafapnoe mehr als doppelt so hoch wie in der Gruppe mit unbehandelter Schlafapnoe [1]. In größeren randomisierten Studien sollte geprüft werden, ob eine frühe Therapie der Schlafapnoe auch patientenrelevante Endpunkte wie z. B. die Lebensqualität verbessern und Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Herzinsuffizienz verhindern kann.
Fazit
Die frühe Therapie einer bestehenden Schlafapnoe kann nach akutem Herzinfarkt zur Infarktheilung beitragen.
Kontakt-- Prof. Dr. med. Michael Arzt, Schlafmedizinisches Zentrum der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg, michael.arzt@ukr.de
Literatur--
1. Arzt M et al. Am J Respir Crit Care Med. 2023;207:A1047