Unikliniken vernetzt: Das HI-Netz Rheinland

Versorgung der Metropolregion-- Die Netzwerkbildung ist ein zentraler Aspekt der Herzinsuffizienzversorgung, die zu Leistungs- und Qualitätssteigerung in der klinischen Versorgung und der Wissenschaft führen kann. Dies zeigen Erfahrungen aus der universitären Netzwerkgründung in einer Metropolregion.

Von Prof. Roman Pfister und Prof. Stephan Baldus Veröffentlicht:

Die Netzwerkbildung wird als ein wesentlicher Baustein bei der Zertifizierung von Herzinsuffizienz-Schwerpunktinstitutionen durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz und Kreislaufforschung (DGK) gefordert. Dabei bestehen für die überregionalen Herzinsuffizienz-Schwerpunktzentren neben der umfassenden klinischen Versorgung der Patienten zunehmend anspruchsvolle und ressourcenbindende Aufgaben im Bereich von Fort- und Weiterbildung, Versorgungslogistik und wissenschaftlichen Studien. Vor diesem Hintergrund haben sich die Leiter des Bereichs Herzinsuffizienz der Universitätsklinika Bonn, Düsseldorf und Köln im Jahr 2019 zum Herzinsuffizienz Netzwerk Rheinland e.V. zusammengeschlossen, um die Versorgung der Metropolregion mit über 5 Millionen Einwohnern weiterzuentwickeln.

Aufgabentrias: Patienten, Fortbildung und Studien

Die ärztliche Fortbildung im Fachgebiet Herzinsuffizienz wurde 2020 über einen jährlichen Kongress implementiert und im letzten Jahr um eine Patientenfall-basierte interaktive Slam-Veranstaltung erweitert. Für medizinische Fachangestellte wird seit 2021 eine Weiterbildung zur spezialisierten Herzinsuffizienz-Assistenz nach dem Curriculum der DGK mit zertifiziertem Abschluss angeboten. Bei diesen Veranstaltungen erlauben standortübergreifende Synergien im Bereich von Organisation, Personal und Ausrichtung größere Maßstäbe und eine höhere Qualität, was zu überregionaler Attraktivität beiträgt. In der klinischen Versorgung von beispielsweise seltenen Erkrankungen und fortgeschrittener Herzinsuffizienz wurden gemeinsame Standards entwickelt, was Abläufe für Zuweiser und Patienten nachvollziehbarer macht und die Akzeptanz steigert. Gleichzeitig erleichtert dies den Transfer von Patienten zwischen den Zentren für hoch spezialisierte Schwerpunktbehandlungen.

Ein wesentlicher Fokus des universitären Netzwerkes ist die wissenschaftliche Kooperation. Innerhalb von 4 Jahren entstanden aus der Netzwerkarbeit 16 hochrangige Publikationen zur interventionellen Therapie der Herzinsuffizienz. Auch eine „Investigator initiierte Studie“ wurde über die Netzwerkzentren erfolgreich zum Abschluss gebracht. Synergien bei Patientenrekrutierungsmaßnahmen, Datenerhebung und Dokumentation sowie kurze und unbürokratische Wege zwischen den Arbeitsgruppen der Standorte haben wesentlich zur schnellen Durchführung der hochqualitativen wissenschaftlichen Projekte beigetragen.

Fazit

Die regionale transuniversitäre Vernetzung kombiniert die Kapazitäten dreier Maximalversorger mit der flexiblen Organisationslogistik eines Vereines und generiert so Synergieeffekte auf verschiedenen Ebenen.

Dies ermöglicht eine Leistungs- und Qualitätssteigerung in der klinischen und wissenschaftlichen Bearbeitung des Bereiches Herzinsuffizienz.

Kontakt-- Prof. Dr. Roman Pfister, Prof. Dr. Stephan Baldus, Herzzentrum Uniklinik Köln, stellvertretend für das Herzinsuffizienz Netzwerk Rheinland e.V., roman.pfister@uk-koeln.de

Schlagworte: