AHF: SGLT-2-Inhibitor zur Dekongestion?
DICTATE-AHF-Studie-- Eine Dapagliflozin-Therapie am ersten Tag nach Aufnahme wegen dekompensierter Herzinsuffizienz erweist sich als sicher und scheint die Dekongestion beschleunigen zu können.
Veröffentlicht:Bei der Therapie der akuten Herzinsuffizienz steht die frühe Rekompensation der Hypervolämie im Vordergrund. Anschließend ist es wichtig, möglichst frühzeitig die Medikamente anzusetzen, die bei chronischer Herzschwäche die Prognose verbessern. Vor diesem Hintergrund untersuchten die Autoren der DICTATE-AHF-Studie Wirksamkeit und Sicherheit einer sehr frühen Gabe (< 24 h) von Dapagliflozin bei akuter Herzinsuffizienz an 240 Patienten und Patientinnen mit geplanter oder bereits initiierter systematischer Schleifendiurese nach einem Standardprotokoll aufgrund gesicherter Hypervolämie. Alle Patienten erhielten die übliche Dekongestions-Behandlung, eine Hälfte zusätzlich Dapagliflozin 10 mg/d.
Primärer Endpunkt: die diuretische Effektivität
Im Blick hatten die Autoren dabei primär, ob der SGLT-2-Inhibitor die diuretische Effektivität erhöhte, gemessen als Quotient des kumulativen Gewichtsverlustes durch die kumulative Schleifendiuretika-Dosis bis Tag 5 oder bis zur Entlassung, sofern diese früher erfolgte. Sekundär schauten sie auf die Sicherheit und hier insbesondere die auf Hypoglykämie, Hypotension, Ketoazidose, Verschlechterung der Nierenfunktion und urogenitale Infektionen.
Rasche Gabe ist sicher machbar
Wie Studienautor Prof. Zachary Cox von der Lipscomb Universität in Nashville/USA beim ESC-Kongress berichtete, erwies sich die frühe SGLT2i-Gabe über alle diabetologischen und kardiorenalen Endpunkte als sicher. Dies erleichtere die rasche Einleitung der leitlinienkonformen Herzinsuffizienz-Behandlung. Auf die diuretische Effektivität hatte der SGLT-2-Inhibitor hingegen keinen signifikanten Einfluss. Er verbesserte zwar die 24-Stunden-Natriurese und vergrößerte das 24-Stunden-Volumen. Auch die Dauer der intravenösen Diuretika-Gabe sowie die Zeit bis zur Entlassung wurden verkürzt. Allerdings handelt es sich hierbei um explorative Endpunkte. Der Studienautor wertet diese Beobachtungen als Signale für eine Unterstützung der Rekompensation
Fazit
In der DICTATE-AHF-Studie verfehlt Dapagliflozin den primären Endpunkt, weil es die diuretische Effektivität nicht signifikant steigert.
Es kann jedoch sicher ab dem ersten Tag im Krankenhaus gegeben werden. Verbessert wurden 24-h-Diurese und 24-h-Volumen.
Quelle-- ESC-Kongress, Hot-Line-Session 8; 25. bis 28. August in Amsterdam