Ischämienachweis – ohne geht’s nicht?
Planung koronarer Interventionen-- Warum eine Ischämiediagnostik wichtig ist, zur Diagnose und zur weiteren Planung.
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Beim akuten Myokardinfarkt ist die Wiedereröffnung des Zielgefäßes die Therapie der Wahl. Wird ein elektives Vorgehen geplant, ist eine vorangehende Ischämiediagnostik sinnvoll.
Sowohl mittels Stressechokardiografie als auch mittels Stress-CMR kann eine Belastungsischämie induziert und damit die hämodynamische Relevanz von Stenosen nachgewiesen werden. Neben der Wandbewegungsanalyse gelingt mittels Adenosinperfusions-CMR zudem der Nachweis von Perfusionsdefekten. Beide Methoden eignen sich zur Vitalitätsdiagnostik. Mithilfe von LGE (Late Gadolinium Enhancement)- und T2-gewichteten Sequenzen hilft die CMR dabei, die Akuität und Ätiologie der Myokardnekrose einzugrenzen.
Die Ischämiediagnostik spielt dabei nicht nur beim akuten Koronarsyndrom (ACS), sondern auch beim chronischen Koronarsyndrom eine Rolle. Neben der Diagnosestellung kann bei bekannter KHK nach Ischämie- und Vitalitätsnachweis das weitere invasive Vorgehen sinnvoll geplant werden.
In der Stress-CMR induzierbare Ischämien und nachgewiesene LGEs gelten als unabhängige MACE-Prädiktoren. Zudem ist die CMR-geführte PCI mit niedrigeren MACE-Raten assoziiert. Der prognostische Wert einer Ischämiediagnostik zur Planung koronarer Interventionen ist gegeben und scheint zumindest bei Nachweis relevanter Ischämien einen Überlebensvorteil zu sichern.
Problematisch ist weiterhin die eingeschränkte Verfügbarkeit bildgebender Ischämiediagnostik, sodass im Alltag auch auf weniger spezifische Methoden zurückgegriffen wird. Diese können dann periinterventionell durch invasive Druckmessungen komplettiert werden.
Fazit
Eine Ischämiediagnostik wird sowohl beim ACS als auch beim chronischen Koronarsyndrom zur Diagnosestellung und zur weiteren Therapieplanung eingesetzt.
Dabei scheint diese Art von Diagnostik zumindest bei Nachweis relevanter Ischämien einen prognostischen Nutzen zu versprechen.
Kontakt-- Dr. Stephanie Löbig, Kliniken Ostalb gemeinnützige kAöR