TAVI macht Fortschritte bei Aortenklappeninsuffizienz
Neue Therapieoption-- Die TAVI-Implantation bei Aortenklappeninsuffizienz wurde bis vor Kurzem nur in Ausnahmefällen off-label durchgeführt. Die CE-zertifizierte Trilogy-Prothese löst einige Probleme wie zum Beispiel eine sichere Verankerung im Aortenklappenannulus.
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Aortenklappeninsuffizienz in der Computertomografie.
© Zephyr / Science Photo Library
Die Aortenklappeninsuffizienz (AI) ist bei unbehandelten Patientinnen und Patienten mit einer hohen Mortalität assoziiert [1]. Die zur Behandlung der Aortenklappenstenose verfügbaren Transkatheter-Aortenklappen(TAVI)-Prothesen wurden bisher in Einzelfällen als „Off-Label“-Therapie in der Behandlung der AI eingesetzt.

Abb. 1-- Trilogy-TAVI-System ermöglicht präzise Positionierung der Klappenprothese.
© mod. nach T. Rudolph/JenaValve
Die bei der AI meist fehlende oder nur gering ausgeprägte Kalzifikation im Bereich der Klappensegel bzw. des Aortenklappenanulus (AKA), die für eine ausreichende Verankerung der TAVI-Prothese notwendig ist, birgt besondere technische Herausforderungen und auch erhöhte Risiken, wie eine Prothesendislokation bzw. Embolisation der Klappenprothese, eine residuale paravalvuläre AI oder die Notwendigkeit der Implantation einer weiteren Klappenprothese. Zudem übersteigt der Diameter des AKA bei Vorliegen einer AI häufig die Dimension der verfügbaren TAVI-Prothesen. Um eine ausreichende Prothesenverankerung zu erreichen, ist eine ca. 15–20%ige Überdimensionierung der Klappenprothese notwendig, was häufig eine Limitation in der Patientenselektion darstellt [2, 3].
Seit Kurzem ist das Trilogy-TAVI-System (JenaValve) CE-zertifiziert und steht zur Behandlung der AI zur Verfügung (Abb. 1). Das spezifische Klappendesign des Trilogy-TAVI-Systems ermöglicht eine präzise Positionierung der selbstexpandierenden Klappenprothese.
Erste Studienergebnisse [4] zeigen ein zufriedenstellendes klinisches Ergebnis und bestätigen die prozedurale Sicherheit des Devices.
Fazit
Das seit 2022 CE-zertifizierte TrilogyTAVI-System kann ersten Studienergebnissen zufolge bei Aorteninsuffizienz sicher und effizient eingesetzt werden.
Literatur bei den Verfassern
Kontakt-- Dr. Alexander Lind, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Oliver Dörr, Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Gießen