Taskforce

Forschende für die DGK gewinnen

Task Force „Basic Science“-- Einer Umfrage zufolge sind viele wissenschaftlich tätige Ärztinnen und Ärzte im Bereich Kardiologie keine Mitglieder der DGK. Dabei wäre eine enge Zusammenarbeit zwischen Expert*innen der Grundlagenwissenschaften und Kliniker*innen so wichtig für die Entwicklung neuer Therapieansätze. Die DGK-Task Force „Basic Science“ möchte die Nachwuchsarbeit stärken.

Von Prof. Holger Winkels und Dr. Hannah Billig Veröffentlicht:
Grundlagenforschung ist essenziell für die Entwicklung neuer Therapieoptionen.

Grundlagenforschung ist essenziell für die Entwicklung neuer Therapieoptionen.

© nicolas_ / Getty Images / iStock

Seit geraumer Zeit arbeitet die DGK an einer engen Verzahnung und Interaktion kardiovaskulärer Grundlagenwissenschaftler*innen und Kliniker*innen. Die intensive Zusammenarbeit von Spezialist*innen aus den Grundlagenwissenschaften sowie aus der Patientenversorgung ermöglicht eine hoch relevante und patientennahe Forschung, sodass neue, innovative Therapieansätze entdeckt und translatiert werden können.

Um für diese Aufgabe auch in der Zukunft gerüstet zu sein, bedarf es, früh die Begeisterung des grundlagenwissenschaftlich tätigen Nachwuchses für dieses Thema zu wecken und ihn in unsere Fachgesellschaft zu integrieren und zu fördern. Im Vorlauf der 88. DGK-Jahrestagung 2022 wurde daher aus dem Nukleus der Young DGK – initiiert von Dr. Jochen Dutzmann und Dr. Philipp Breitbart und in enger Absprache mit Prof. Dr. Sabine Steffens, Vorsitzende der Kommission für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin – die Gründung der neuen Task Force „Basic Science“ beschlossen. Zunächst wurde Prof. Holger Winkels als Sonderbeauftragter der Sektion Young DGK und Leiter der Task Force bestellt. Prof. Winkels ist Naturwissenschaftler und als Gruppenleiter an der Universitätsklinik Köln tätigt. Die Task Force setzt sich derzeit paritätisch aus neun erfolgreichen und engagierten jungen Naturwissenschaftler*innen und forschenden Kliniker*innen zusammen, tätig an diversen Universitätskliniken und mit diversen kardiologischen Forschungsschwerpunkten: Dr. Florian Kahles (Aachen), Dr. Eric Schoger (Göttingen), Dr. Laura Parma (München), Dr. Laura Wienecke (Heidelberg), Dr. Hannah Billig (Bonn), Dr. Philipp Mourikis (Düsseldorf), PD. Dr. Susanne Karbach (Mainz), Dr. Laura Sommerfeld (Hamburg). Beratend engagieren sich PD. Dr. Claudia Göttsch (Aachen) und Prof. Dr. Norbert Gerdes (Düsseldorf).

Ziel: Bessere Einbindung von Nachwuchsforscher*innen in die DGK

Ziel der Task Force ist es, die Sichtbarkeit und Einbeziehung des kardiologisch grundlagenwissenschaftlich tätigen Nachwuchses langfristig in der DGK zu stärken. Seit dem Sommer 2022 trifft die Task Force virtuell zusammen und arbeitet gemeinsam an Maßnahmen und Ideen dazu. Dabei gilt es, die Bedürfnisse des grundlagenwissenschaftlich tätigen Nachwuchses zu identifizieren, Konzepte und Maßnahmen auszugestalten und mit den entsprechenden Schnittstellen der DGK umzusetzen.

Bedürfnisse des grundlagenwissenschaftlich tätigen Nachwuchses müssen identifiziert werden.

Als erstes Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der DGK-Geschäftsstelle eine Umfrage entwickelt, um in Erfahrung zu bringen, inwiefern sich der grundlagenwissenschaftlich aktive Nachwuchs in der DGK repräsentiert und eingebunden fühlt. Dazu wurden mit den Graduiertenschulen der kardiovaskulären Sonderforschungsbereiche assoziierte (Post)Doktorand*innen kontaktiert und um Teilnahme an der Umfrage gebeten. Trotz einer moderaten Teilnehmerzahl legen erste Erkenntnisse der Umfrage nahe, dass viele kardiologisch-forschende Nachwuchswissenschaftler*innen keine Mitglieder der DGK sind. Um die Integration der jungen Grundlagenwissenschaftler*innen in die Fachgesellschaft zu stärken, werden mittelfristige Strategien und konkrete Maßnahmen durch verschiedene Schnittstellen der DGK gemeinsam ausgearbeitet. Synergismen zwischen Young DGK Task Force „Basic Science“, der Kommission für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin sowie dem Cluster „Basic Science“ werden genutzt, indem in virtuellen Zusammenkünften die enge Absprache von (gemeinsamen) Zielen und eine Verzahnung spezifischer Projekte erfolgt.

Teilnehmende der Atherothrombosis Winterschool 2023.

Teilnehmende der Atherothrombosis Winterschool 2023.

© Hochholzer/DGK

Durch die Organisation von Tagungen und Workshops – speziell zugeschnitten auf kardiovaskuläre Nachwuchswissenschaftler*innen – werden die Fertigkeiten und das Netzwerk der Youngs gefördert. In gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen können Naturwissenschaftler*innen und Kliniker*innen Spezialwissen und individuelle Erfahrungen austauschen und durch das Knüpfen fachübergreifender Kontakte so den Grundstein für Kooperationen und translationale Projekte legen.

Winterschool der AG 19: Ort der Begegnung

Am 13. und 14. Januar dieses Jahres fand die siebte Atherothrombosis Winterschool der AG19 als Joint Meeting mit der Young DGK in Breisach am Rhein statt. Dabei konnte besonders die Young DGK-Task Force „Basic Science“ in der Planung und Umsetzung des jungen wissenschaftlichen Programms mitwirken.

In drei Vortragssitzungen und in zwei Postersessions wurden 30 Abstracts präsentiert, während in der gemeinsam von Young DGK und AG19 organisierten Session junge Themen abseits von Forschungsprojekten diskutiert wurden. Während ihres Vortrags über die Rolle des Mentorings für junge Wissenschaftler*innen und Kardiolog*innen konnten Hauke Horstmann und PD Dr. Tobias Petzold über Erfahrungen sowie gegenseitige Erwartungen von Mentee und Mentor berichten. Dr. Hannah Billig ging näher auf den Stellenwert von Social-Media-Plattformen wie Twitter in der Wissenschaft ein, während Prof. Willibald Hochholzer und Prof. Holger Winkels gemeinsam das Thema „Postdoc im Ausland“ beleuchteten. Aber auch die Work-Life-Balance war wieder Thema. Nach einem mitreißenden Vortrag von PD Dr. Karin Müller zur Vereinbarkeit von Privatleben und den Aufgaben als Clinician Scientist wurde beim gemeinsamen Dinner noch kräftig weiterdiskutiert.

Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Networking: Neben dem Austausch über wissenschaftliche Themen wurden in den Pausen und am Abend Kontakte geknüpft, Erfahrungen besprochen und über Zukunftsperspektiven diskutiert.

Mit einem Nachwuchspreis hat die AG19 in diesem Jahr zwei junge Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich mit ihrem Poster bzw. Vortrag besonders hervorgetan haben: Philipp-Alexander Schencke (Berlin) und Vincent Ehreiser (München) erhielten ein Preisgeld und wurden eingeladen, ihre Projekte während der 89. DGK-Jahrestagung vom 12. bis 15. April in Mannheim vorzustellen.

Hinweis-- Noch für dieses Jahr wird eine Nachfolge des #science-Meetings (das COVID bedingt 2021 online stattfinden musste) durch die Task Force „Basic Science“ gemeinsam mit dem Cluster Basic Science der DGK geplant und organisiert. In unserem Young DGK-Newsletter, über unsere Homepage und unseren Twitter-Handle (@YoungDgk) informieren wir Euch, sobald weitere Details feststehen.

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