Erfahrungsbericht

Wie ein Positionspapier verfasst wird

Erfahrungsbericht-- Vor wenigen Wochen wurde das Positionspapier der DGK zu den Qualitätskriterien für die Erbringung kardialer CT-Leistungen publiziert. Als angehende Kardiologin durfte ich dabei mitwirken.

Von Dr. Ramona Schmitt Veröffentlicht:

Leitlinien spielen eine zentrale Rolle im Klinikalltag und werden durch führende Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete verfasst. Als Young Cardiologist bestehen jedoch im Normalfall keine Möglichkeiten, sich aktiv in die Verfassung von Leitlinien oder Konsenuspapieren einzubringen, respektive Erfahrung in der Verfassung solcher zu sammeln. Als Sektionsmitglied durfte ich dank der Young DGK nun an einem Erstellungsprozess mitwirken.

Vor wenigen Wochen wurde das Positionspapier der DGK zum aktuell hochrelevanten und auch polarisierenden Thema der Qualitätskriterien für die Erbringung kardialer CT-Leistungen publiziert. In diesem Papier wurde mir durch die Young DGK als angehende Kardiologin im dritten Weiterbildungsjahr eine Mitwirkung ermöglicht.

Die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch mit in der Verfassung von Leitlinien erfahrenen, international renommierten Kollegen hat mir einen großen Wissenszuwachs gebracht. Initiale Bedenken bzgl. des differierenden Wissens- bzw. Ausbildungsstandes im Vergleich zu den weiteren Autoren wurden durch einen sehr freundlichen, kollegialen Austausch auf Augenhöhe sehr rasch abgebaut. Dies spiegelt für mich ein allgemeines Auszeichnungsmerkmal der DGK als Fachgesellschaft wider.

Im Rahmen der Verfassung des Papiers konnte ich somit einerseits meinen eigenen fachlichen Wissensstand in die Diskussionen einbringen, andererseits Abläufe bzw. Vorgänge anderer Kliniken erfahren. Auch die unterschiedlichen Herangehensweisen der Kollegen an eine solche Thematik mit- und nachzuverfolgen, sowie kleinere Aspekte, z. B. die Zusammenführung unterschiedlicher Schreibstile in einen allgemeinen Konsens, waren sehr interessant und lehrreich. Einen weiteren Vorteil in der Mitwirkung bei solchen Publikationen sehe ich in der Förderung einer klaren Positionierung der eigenen Meinung zu relevanten und potenziell polarisierenden Themen. Dies stellt aus meiner Sicht eine weitere gute Vorbereitung für Diskussionen oder Fragerunden, z. B. im Rahmen von Kongressen, dar.

Fazit: Das Sammeln erster Erfahrungen zum Verfassen von Leitlinien durch Mitwirkung bei beispielsweise Positionspapieren kann ich jedem/jeder Young Cardiologist uneingeschränkt empfehlen. Falls Ihr also von der Sektion angefragt werdet, sagt unbedingt zu.

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