Digitale Tools im Studium

Kostenlose Lernhilfen-- Digitale Tools sind aus dem Studium nicht mehr wegzudenken. Neben etablierten Angeboten zur Vorbereitung auf Prüfungen (Amboss, via medici, Meditricks oder Anki) gibt es auch kostenlose Ressourcen speziell für Studierende mit Interesse an der Kardiologie. Sechs von ihnen stellen wir vor.

Von Dominik Hubricht und Ilja Bergt Veröffentlicht:
Interessant-- aber was genau ist zu sehen? Mit z.B. „Echopilot“ kann man in den Herzultraschall eintauchen. faustasyan/stock.adobe.com

Interessant-- aber was genau ist zu sehen? Mit z. B. „Echopilot“ kann man in den Herzultraschall eintauchen.

© faustasyan/stock.adobe.com

Auskultation üben mit CliniSurf

Die Universität Bern bietet mit der Website CliniSurf eine Sammlung von Lernmodulen zu verschiedenen Fächern an. In der Rubrik Kardiologie findet sich eine Sammlung 66 verschiedener Auskultationsbefunde. Mithilfe der Anleitung zur Kalibrierung der Kopfhörerlautstärke wird ein realistisches Üben zu Hause und in aller Ruhe möglich. Mit dem Herz-Auskultationsquiz lässt sich das eigene Wissen im Anschluss überprüfen. Darüber hinaus bietet CliniSurf eine große Sammlung an EKGs in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, an denen sich die eigenen Kenntnisse üben und festigen lassen. Die Nutzung der Website ist kostenlos. Falls ihr mal über den Tellerrand hinausschauen möchtet, gibt es auch Lernmodule zur Augenheilkunde und Endokrinologie.

Erlernen der EKG-Befundung mit dem EKG-Trainer für Isabel

Sicherlich kennen viele von euch das Buch „EKG-Kurs für Isabel“, das den Zugang zur Befundung von EKGs deutlich erleichtert. Dabei werden grundlegende Kenntnisse vermittelt, die für den Einstieg wichtig sind. Das Buch lehrt nicht nur die theoretischen Grundlagen, sondern bietet auch einen Online-Kurs, der über die Thieme eRef abrufbar ist. Das Erlernen der Theorie ist zwar wichtig, jedoch ist die Fähigkeit zur praktischen Anwendung dieses Wissens entscheidend. Genau hier liegt aus eigener Erfahrung auch die Herausforderung. Das Lernprogramm enthält eine Sammlung von 150 EKGs, die eigenständig analysiert werden können. Dabei könnt ihr eure eigenen Lösungen mit denen erfahrener Fachleute vergleichen. Auf diese Weise entwickelt ihr von EKG zu EKG zunehmend mehr Sicherheit im Befunden.

Einstieg in die Echokardiografie mit Echobasics, Echopilot und Virtual TEE

Sich mit Profis bei der EKG-Befundung vergleichen kann man z.B. beim „EKG-Trainer für Isabel“. New Africa/stock.adobe.com

Sich mit Profis bei der EKG-Befundung vergleichen kann man z. B. beim „EKG-Trainer für Isabel“.

© New Africa/stock.adobe.com

Im Studium habt ihr vielleicht erst wenige Echo-Bilder gesehen, sodass die Orientierung beim Zuschauen in der Famulatur oder dem PJ noch schwerfällt. Dabei können die Website echobasics.de und die App Echopilot (praktische Hilfe für die Kitteltasche – derzeit nur für iOS) helfen. Beide bieten beschriftete Clips der Standarduntersuchungsschnitte in der transthorakalen Echokardiografie, sowie Anleitungen, wie sich die Schnitte beim Patienten einstellen lassen. Echopilot liefert passende 3-D-Grafiken eines Herzmodells dazu, die das dreidimensionale Verständnis der Schnitte fördern. Auf echobasics.de findet ihr auch Anleitungen zur transösophagealen Echokardiografie und einen Einstieg in pathologische Befunde. Wer sich besonders für das TEE interessiert, sollte auch einen Blick auf „Virtual TEE“ von der Universität Toronto werfen. Sowohl für den Einstieg in die Echokardiografie als auch später zum Nachschlagen erhält das Tool von uns eine klare Empfehlung.

Elektrophysiologie verstehen mit dem EP-Simulator

Zum Abschluss möchten wir allen Medizinstudierenden, die sich für das Gebiet der Elektrophysiologie interessieren, den EP-Simulator empfehlen. Das Szenario ist vielen bekannt: man betritt das EPU-Labor und zu Beginn wirkt alles recht verwirrend. Genau hier setzt dieses Online-Lernprogramm an, um Abhilfe zu schaffen. Es umfasst insgesamt vier Module, die kontinuierlich erweitert werden. Das Besondere dabei ist, dass dieser Kurs auf interaktive Weise aufgebaut ist, sodass ihr das erworbene Wissen direkt in einem Online-Simulator anwenden könnt. Innerhalb dieses Simulator-Tools habt ihr die Möglichkeit, EKGs, intrakardiale Signale, verschiedene Pacing-Methoden, besondere klinische Fallstudien und vieles mehr zu betrachten und zu analysieren. So erhaltet ihr einen unkomplizierten Einblick in das Fachgebiet und sammelt bequem praxisnahe Lernerfahrungen im Bereich der Elektrophysiologie.

Schlagworte: