Fachspezifische digitale Kompetenz notwendig

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Ein Kommentar von Prof. Dr. Peter Radke Veröffentlicht:
Prof. Dr. Peter Radke--Schön Klinik Neustadt Radke

Prof. Dr. Peter Radke-- Schön Klinik Neustadt

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Die beiden Studierenden Dominik Hubricht und Ilja Bergt haben eine sehr gute Auswahl von interessanten digitalen Tools mit kardiologischem Fokus für das Medizinstudium getroffen. Dies war keine leichte Aufgabe, da eine Google Suche vom 20.9.2023 mit den Keywords „Apps Medizinstudium Kardiologie“ alleine 86.800 Treffer angibt. Bei den Suchbegriffen „Apps Kardiologie“ finden sich schon über 2.000.000 Treffer. Eine thematische Übersicht erscheint also nahezu unmöglich, sodass sich einige Fragen stellen: Welche Tools sind denn für das Studium wirklich gut und wichtig? Bereitet mich das Medizinstudium auf die digitale Transformation in der Medizin vor? Welche digitalen Kompetenzen benötige ich in meiner Facharztausbildung?

Nahezu alle Universitäten bieten ein Angebot an digitalen Lernplattformen. Dennoch liegen wir hinsichtlich des digitalen Reifegrads im europäischen Vergleich auch in der universitären Lehre weit zurück. Die allermeisten Medizinstudierenden sind „Digital Natives“. Sie verfügen jedoch nicht unbedingt über relevante digitale Kernkompetenzen im klinischen Alltag wie beispielsweise in der medizinischen Dokumentation, dem Datenschutz oder der Nutzung von Krankenhaus-Informationssystemen. Die aktuellen Lernzielkataloge der universitären Lehre greifen diese Aspekte der digitalen Ausbildung nur unzureichend auf.

Digitale Kompetenz („digital literacy“) ist jedoch nicht nur für das Medizinstudium von großer Bedeutung, sondern auch im weiteren beruflichen Werdegang. Die rasante Entwicklung hin zu klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen (Clinical Decision Tools) und der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) erfordert ein grundlegendes Verständnis der zur Verfügung stehenden digitalen Werkzeuge sowie aber auch deren Mitgestaltung, so wie dies schon mit der DGK eCardiology stattfindet. Insofern sollte eine fachspezifische digitale Kompetenz, gerade in dem digital-affinen, dynamischen Fachgebiet der Kardiologie, auch rasch Einzug in die Weiterbildungsordnungen finden.

Fazit: Neue Technologien werden unseren Beruf nachhaltig verändern. Nur mit einer hohen digitalen Kompetenz werden wir jedoch Tools einordnen und deren Mehrwert für das Studium, aber danach auch für Patientinnen und Patienten bewerten können. Dies wiederum ermöglicht uns nicht nur eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung, sondern auch eine Stärkung unserer ärztlichen Rolle in einer sich rasant weiterentwickelnden Medizin.

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