Kommentar von Prof. Meyer

Methode nicht unreflektiert einsetzen

Kommentar--Jörn Schmitt vom Universitätsklinikum Gießen gibt eine Übersicht über aktuelle Möglichkeiten der physiologischen Schrittmacherstimulation. Zu berücksichtigen gilt jedoch, dass die Evidenz für die verschiedenen Verfahren aktuell noch begrenzt ist.

Ein Kommentar von Christian Meyer Veröffentlicht:
Prof. Christian Meyer-- Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf

Prof. Christian Meyer-- Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf

© Meyer

Die physiologische Schrittmacherstimulation durch Positionierung von Elektroden im Bereich des Reizleitungssystems (insbesondere dem His-Bündel beziehungsweise alternativ im Bereich des linken Schenkels) hat in der jüngeren Vergangenheit zunehmend Aufmerksamkeit erhalten. Damit gehen sowohl spannende technische Neuentwicklungen als auch wachsende klinische Erfahrungen in einer zunehmenden Anzahl von Zentren einher.

Hintergrund ist, dass konventionelle Elektrodenplatzierungen vermehrt zu Vorhofflimmern sowie insbesondere einer Schrittmacher-induzierten Kardiomyopathie führen können.

Jörn Schmitt vom Universitätsklinikum Gießen gibt hier eine Übersicht über aktuelle Möglichkeiten der physiologischen Schrittmacherstimulation, deren Bedeutung durch ein Praxisbeispiel verdeutlicht wird. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass die Evidenz für die verschiedenen Verfahren aktuell noch begrenzt ist. So liegen zwar eine zunehmende Anzahl an uni- und multizentrischen Beobachtungsstudien vor, Ergebnisse von randomisiert-kontrollierten Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven stehen aktuell jedoch noch aus.

Der unreflektierte, flächendeckende Einsatz der physiologischen Schrittmacherstimulation bei sämtlichen Patientinnen und Patienten mit einer Schrittmacherindikation ist dementsprechend bei aller Begeisterung aktuell noch kritisch zu sehen. Dies gilt insbesondere auch für diejenigen mit einer vorbestehenden Herzinsuffizienz, da hier zahlreiche Studien den Nutzen der CRT im Hinblick auf „harte Endpunkte“ leitlinienrelevant verdeutlicht haben.
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