Kommentar zu wichtigsten Studien 2022

Wir alle können neues Wissen generieren

Kommentar--Erhalten wir aus Studien die Antworten, die wir auf unsere Fragen benötigen, um sinnvolle klinischen Entscheidungen treffen zu können? Oft werden wir enttäuscht!

Ein Kommentar von Prof. Albrecht Elsässer und Prof. Hüseyin Ince Veröffentlicht:

Erhalten wir aus Studien die Antworten, die wir auf unsere Fragen benötigen, um sinnvolle klinischen Entscheidungen treffen zu können? Oft werden wir enttäuscht! Der evidenzbasierte Grundsatz muss uneingeschränkt gelten, aber sind in den Studienhypothesen die klinischen Aspekte umfassend genug repräsentiert?

Wir alle können neues Wissen generieren

© Carolin Ubl

Wir alle können neues Wissen generieren

© Elsässer

Das Ergebnis einer der von PD Dr. Walther und Prof. Öner in ihrem hervorragenden Artikel vorgestellten Studien zur Effizienz eines Protektionssystems bei TAVI-Prozeduren ist einerseits von allgemeingültigem Charakter, aber andererseits zu wenig differenziert, um hieraus konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Profitiert somit keine Patientengruppe von einem solchen Device? Oder definiert jeder Interventionalist/jede Interventionalistin nun individuell die Indikation?

Natürlich ist die Argumentation, man dürfe die Ergebnisse von Studien nicht überstrapazieren, bekannt, aber wir alle, die Einfluss auf Studienkonzeptionen nehmen könnten, sollten diesen unter der Hervorhebung von detaillierten klinischen Fragestellungen geltend machen und uns bei industriegesponserten Projekten nicht für Marketingzwecke instrumentalisieren lassen. Unsere Formulierung der in den Studien zu klärenden Fragen wird die Qualität der Antwort bestimmen.

Hervorzuheben gilt aber auch, dass es viele positive Beispiele für hervorragende Studien in 2022 gab, die zu einem definitiven klinischen Erkenntnisgewinn geführt und unsere Therapien optimiert haben.

Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen, dass wir alle durch unsere Partizipation oder auch Konzeption von wichtigen Studien entscheidend zu einem evidenzbasierten Wissenszuwachs beitragen können. Zudem ist es wichtig, dass wir uns verpflichtet fühlen, fundierte Resultate in den klinischen Alltag zu implementieren, sie zu evaluieren sowie zu diskutieren. Unsere Bereitschaft zum Paradigmenwechsel kommt unseren Patientinnen und Patienten zugute!

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