Blutungsgefahr überwiegt Insultrisiko
Kommentar--
Veröffentlicht:Patienten, die sogenannte atriale Hochfrequenzepisoden, aber noch kein im EKG dokumentiertes Vorhofflimmern aufweisen, stellen im klinischen Alltag eine zunehmende Herausforderung dar. Die häufig in Herzschrittmacher-/Defibrillator-Speichern dokumentierten AHRE-Episoden können mit einem erhöhtem Schlaganfallrisiko einhergehen und Betroffene werden häufig antikoaguliert. Die Datenlage ist hierzu jedoch nicht eindeutig. In der multizentrischen NOAH-AFNET-6-Studie wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit einer oralen Antikoagulation bei Menschen mit AHRE (aber ohne im EKG dokumentiertes Vorhofflimmern) die Behandlung mit Edoxaban mit einer Kontrollgruppe (Placebo oder ggf. ASS 100 mg/Tag) randomisiert verglichen. Die vorzeitig abgebrochene Studie liefert wichtige neue Einblicke:

Prof. Dr. Christian Meyer-- EVK Düsseldorf
© Meyer
Fazit: Werden AHRE entdeckt sollte eine konsequente Dokumentation der Arrhythmien im Oberflächen-EKG angestrebt und die Antikoagulation reevaluiert werden. Weitere Daten gilt es abzuwarten, um zusätzliche Klarheit im optimalen Umgang mit AHRE zu schaffen. Insbesondere die Ergebnisse der ARTESiA-Studie (NCT01938248) sind in diesem Zusammenhang wichtig. Hier wird in 130 Zentren bei Patienten mit AHRE randomisiert die Behandlung mit Apixaban vs. ASS untersucht. Der Abschluss der ARTESiA-Studie wird für Ende des Jahres erwartet.