Strahlenschutz für schwangere Ärztinnen
Im Katheterlabor--Unabhängig von SARS-CoV-2 oder FFP2-Maskenpflicht sehen wir uns in der Kardiologie mit dem Strahlenschutz von Schwangeren, die in Katheterlaboren arbeiten, mit einer weiteren Problematik konfrontiert
Veröffentlicht:Im vergangenen Jahr hat die Europäische Gesellschaft für perkutane kardiovaskuläre Interventionen (EAPCI) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Herzrhythmus-Gesellschaft (EHRA), der Europäischen Gesellschaft für kardiovaskuläre Bildgebung (EACVI), dem ESC-Ausschuss für regulatorische Angelegenheiten und „Women as One“ eine Stellungnahme zu diesem Thema veröffentlicht [1]. Die interventionelle Kardiologie und Elektrophysiologie sind die beiden Subspezialitäten mit dem geringsten Frauenanteil in der Kardiologie.
In den EU-Ländern gibt es erhebliche Unterschiede bei den Vorschriften und Praktiken im Zusammenhang mit berufsbedingter Strahlenexposition, obwohl in der europäischen Richtlinie kürzlich sichere Dosisgrenzwerte und Sicherheitsstandards für die Exposition von Föten festgelegt worden sind [2].
Neue Empfehlungen einer internationalen Expertenkommission
Die Konsensdokumente der SCAI (Society for Cardiovascular Angiography and Interventions) aus dem Jahr 2011 und der EHRA aus dem Jahr 2017 sowie der EAPCI-Erhebungsbericht aus dem Jahr 2018 befürworten die sichere Fortsetzung der Arbeit mit beruflicher Strahlenexposition während der Schwangerschaft; dennoch dürfen schwangere Frauen in einigen EU-Ländern nicht im Herzkatheterlabor arbeiten (z. B. in Italien, Österreich, Portugal, Rumänien, Ungarn), während die Politik in anderen EU-Ländern freizügiger ist (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Niederlande, Schweden, Slowenien, Spanien, Zypern; Strahlenexposition < 1 mSv).
Die Empfehlungen der internationalen Expertenkommissionen und die europäischen Richtlinien besagen jedoch eindeutig, dass schwangere Frauen weiterhin in einer Umgebung mit ionisierender Strahlung arbeiten können, sofern bestimmte Dosisgrenzwerte für den Fötus nicht überschritten werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wäre ein wichtiger Schritt, um Frauen den Weg zu ebnen, die eine Karriere in der interventionellen Kardiologie anstreben und ein freundlicheres Umfeld für schwangere Interventionalistinnen zu schaffen.
Literatur bei den Verfasserinnen