Mitral- und Trikuspidalinsuffizienz

Das interventionelle Trio

Mitral- und Trikuspidalinsuffizienz-- Bei der Mitralklappeninsuffizienz (MI) und der Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) haben interventionelle Verfahren die Nase vorn. Dabei führt die Koaptation mittels MitraClip-, TriClip- oder PASCAL-System vor der Anuloplastie und dem interventionellen Klappenersatz.

Von Prof. Philipp Lurz und Prof. Jörg Hausleiter Veröffentlicht:
Echokardiografische Darstellung  einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

© LMU-Klinikum München

Die Prävalenz der relevanten Mitral- (MI) und Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) ist hoch und wird durch die demografische Entwicklung weiter steigen. Konservativ behandelt sind die MI und TI mit einer bedeutsamen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Aufgrund des häufig hohen operativen Risikos stellt auch die chirurgische Therapie bei einer Vielzahl der Patienten keine sinnvolle Option dar. Interventionelle Technologien eröffnen hier sichere und effektive Behandlungsmöglichkeiten. Hierbei können drei konzeptionelle Therapieansätze unterschieden werden: Segelkoaptation, Anuloplastie sowie interventioneller Klappenersatz. Die etabliertesten Verfahren stellen hier die interventionelle Koaptation der Segel (MitraClip, TriClip [Abbott Vascular] und PASCAL [Edwards Lifesciences]) dar.
Abb. 1a-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

Abb. 1a-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

© LMU-Klinikum München

Abb. 1b-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

Abb. 1b-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

© LMU-Klinikum München

Abb. 1c-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

Abb. 1c-- Echokardiografische Darstellung einer MI vor (li), während (Mitte) und nach (re) der Intervention mit einem PASCAL-System.

© LMU-Klinikum München

Eine Vielzahl an Registerstudien hat die prozedurale Sicherheit sowie den symptomatischen Benefit der interventionellen Segelkoaptation gezeigt. Für die sekundäre MI gibt es bereits eine Klasse-IIa- und -IIb-Empfehlung; für die primäre MI und die TI laufen derzeit randomisierte Studien.

Stellen Rekonstruktionsverfahren keine sinnvolle Behandlungsoption dar, stehen alternativ interventionelle Klappenersatzverfahren zur Verfügung. Eine CE-Zertifizierung haben bisher nur die Tendyne-Klappe (Abbott Vascular) für den interventionellen Mitralklappenersatz und die TricValve (Products&Features) für den heterotopen Trikuspidalklappenersatz erhalten. Weitere Klappenersatzsysteme für die MI und TI befinden sich derzeit in klinischer Erprobung.

Fazit

Aufgrund der steigenden Komplexität und der Vielzahl der Therapieoptionen ist eine individualisierte Behandlung in spezialisierten Herzklappenzentren von zunehmender Bedeutung.

Kontakt-- Prof. Dr. Jörg Hausleiter, Medizinische Klinik und Poliklinik, LMU-Klinikum München,

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