Das „abendliche Gläschen Wein“ war lange Zeit fast schon ein Synonym für kardiovaskuläre Prävention. Prof. Dr. Bernhard Maisch aus Marburg erklärt im Interview mit Cardio News, warum das nicht mehr gilt und was stattdessen empfohlen wird.
Eine Coronaerkrankung scheint Vorhofarrhythmien zu begünstigen. Einer Analyse zufolge ist das Risiko in den ersten 30 Tagen nach Infektion um das Zwölffache erhöht. Betroffen sind vor allem Ältere und nicht Geimpfte.
Alter Wein in neuen Schläuchen? Wohl kaum! Beim Dauerbrenner ASS tut sich z. B. eine neue Indikation auf: In einer Studie konnte die regelmäßige Einnahme von ASS die Größenprogredienz bei abdominellen Aneurysmata verzögern. Auch das Belastungs-EKG könnte im Rahmen der ANOCA-Diagnostik eine Renaissance erleben.
Die Einführung spezialisierter Zentren zur Behandlung von Menschen mit außerklinischem Herzkreislaufstillstand hat sich offenbar gelohnt: Zwar ließ sich damit die Überlebensrate nicht verbessern, wohl aber das neurologische Ergebnis.
In den vergangenen Jahren hat das Belastungs-EKG an diagnostischer Relevanz eingebüßt. Sollten sich aber die Ergebnisse einer Studie bestätigen, sind die Bedenken aufgrund angeblich vieler falsch positiver Ergebnisse womöglich unbegründet.
Die Abklärung einer Angina pectoris unter Zuhilfenahme diagnostischer Möglichkeiten umfasst auch das klassische Belastungs-EKG, wobei Generationen von Kardiologen damit aufgewachsen sind, dass ein Belastungs-EKG weder besonders sensitiv noch besonders spezifisch ist.
Bei Patienten, die aus diversen Gründen täglich ASS einnahmen, vergrößerten sich bestehende Bauchaortenaneurysmen weniger schnell als bei Patienten ohne ASS-Behandlung, beobachteten US-Untersucher.
Die Hinzunahme des koronararteriellen Kalziumscores ermöglicht eine genauere Risikoklassifikation von Patienten und Patientinnen mit Verdacht auf eine Koronarstenose. Die Maßnahme ergänzt die gängige Risikoprognose, Neueinstufungen sind häufig.
Die Ergebnisse der Arbeit von Sinsky et al. bestätigen Forschungsergebnisse der Ärztegesundheit weltweit: Die Ressource Arzt ist nicht endlos belastbar. Zu hohe Fallzahlen, zu wenig Pausen, zu wenig Urlaub und zu lange Arbeitszeiten fördern Burn-out, führen zu Unzufriedenheit und vermindern signifikant die Arbeitszufriedenheit.
Selten Urlaub, Arbeiten in der eigentlich freien Zeit: Viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten auf Hochtouren und schlittern damit geradenwegs in den Burn-out. Die Kardiologen bilden da keine Ausnahme, eher im Gegenteil.